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Versorgungskrise erst durch den Ukrainekrieg? Nein! Das BMI warnte schon vor zwei Jahren

Die anstehende Versorgungskrise kommt mitnichten nur durch den Krieg in der Ukraine zustande, wie es uns Medien und Politik weiß machen wollen. Schon vor zwei Jahren warnte jemand davor und wurde prompt gefeuert.

Tagein, tagaus hört man seit knapp zwei Wochen dieselben Meldungen im Mainstream. Es wird vor katastrophalen Lieferengpässen und einer ernsthaften Versorgungskrise in Deutschland gewarnt. Verantwortlich dafür soll der russische Einmarsch in der Ukraine sein und Russlands Präsident Vladimir Putin wird als Alleinschuldiger für die desolate Lage im Westen hingestellt.


Doch da gibt es zwei Sachen zu ergänzen. Erstens, ist in der Ukraine nicht erst seit dem Februar 2022 Krieg, sondern seit bereits acht Jahren aber das soll in diesem Artikel nicht das Thema sein. Nur am Rande sei erwähnt, dass die russischstämmigen und von Russland kurz vor Kriegsausbruch als souveräne Republiken anerkannten Donbass-Regionen im Osten der Ukraine seit dem Jahr 2014, dem illegalen Putsch auf dem Kiewer Maidan, von der ukrainischen Armee täglich beschossen werden.


Doch wie schon gesagt, in diesem Beitrag soll es schwerpunktmäßig nicht um die Ukraine gehen, sondern um einen Mann, der all das, was uns in Deutschland jetzt beschäftigt schon vor knapp zwei Jahren vorausgesagt und davor gewarnt hatte. Im Zuge der nahenden Corona-Krise im Jahr 2020 erarbeitete der Oberregierungsrat Stephan Kohn, damals noch angestellt in Horst Seehofers Bundesinnenministerium (BMI) eine Gefahrenanalyse, die vor den Folgen der Lockdowns warnte. Das Schreiben von Herrn Kohn werde ich ihnen unterhalb des Artikels anhängen, dann können sie sich selber von seiner Analyse überzeugen.


Kohn flog als Dank für seine Arbeit kurze Zeit später aus seinem Job als Beamter beim Innenministerium raus, er wurde freigestellt. Das BMI diskreditierte unverzüglich seine Arbeit und bekam dabei schlagkräftige Hilfe aus den "Qualitätsmedien". Der Tagesspiegel schrieb damals:


„Ein Beamter hat sich mit einer Pandemie-Recherche wichtig gemacht, die nun in den Medien kursiert. Schlimm ist das nicht – nur verantwortungslos."

Hauptvorwurf des BMI an den Analysten aus dem Referat Krisenmanagement und Bevölkerung KM4, Abteilung 4 Schutz kritischer Infrastrukturen war die Tatsache, dass Kohn es sich erlaubt habe, den Briefkopf des Ministeriums für seine kritische Analyse zu verwenden. Der Oberregierungsrat machte also im Mai des Jahres 2020 als einziger im BMI seine Arbeit und bekam als Quittung die Kündigung serviert und wurde einer massive Diskreditierungskampagne unterworfen.


Doch alles was Kohn vorhersagte, hatte Hand und Fuß denn er bezog sich in seiner Analyse auf eine bereits bestehende Arbeit aus dem Jahr 2012 und beschrieb die Lieferkettenprobleme durch die massiven Eingriffe. Außerdem warnte er vor einem Kaskadeneffekt bei der Versorgung, denn Lieferketten haben ein extrem empfindliches Gleichgewicht. Auch die Tatsache, dass die Risikoanalyse des BMI-Mitarbeiters ab Mai 2020 allen Krisenstäben in der Bundesrepublik zur Verfügung stand aber nichts unternommen wurde, spricht Bände. Auf Seite 18 des Papiers wird Kohn deutlich:


„Generell ist zu berücksichtigen, dass Unternehmen die Auswirkungen der Pandemie selbst bei guter Planung und Vorbereitung ggf. nicht mehr kompensieren können (generelle Rationalisierungstendenzen: dünne Personaldecke, Abhängigkeit von Zulieferern, Just-in-Time-Produktionusw.). Dies kann sogar dazu führen, dass weltweit Produktionsketten zum Erliegen kommen.
Mit Blick auf vielfältige internationale Verflechtungen sind auch Versorgungsleistungen aus anderen Ländern für Deutschland von großer Bedeutung. Zahlreiche Güter und Dienste werden weltweit von nur wenigen Schlüsselproduzenten bereitgestellt. Somit könnten Ausfälle im Bereich importierter Güter und Rohstoffe auch in Deutschland zu spürbaren Engpässen und Kaskadeneffekten führen.“ (Seite 79)

Und weiter:


"Die aufgezeigten Auswirkungen beobachten wir in der Coronakrise schon jetzt, obwohl die Fallzahlen bei weitem niedriger sind. Der Effekt wurde also unterschätzt. Gäbe es zusätzlich Tote in Millionenhöhe, wäre der gesellschaftliche Zusammenbruch kaum mehr abzuwenden.
Brechen die Lieferketten auch in lebenswichtigen Bereichen zusammen, sind die Reaktionen der Bevölkerung nach Kohn schwer vorauszusehen. Sie können sehr unterschiedlich sein und können sich bei zeitlicher Dehnung der Auswirkungen auch verändern. Diese Risiken sind umso größer, je länger in der Coronakrise die Schutzmaßnahmen von der Politik erzwungen werden."

Kohn schließt seine Analyse zur Versorgung mit den Worten:


„Im vorliegenden Szenario wird davon ausgegangen, dass die Mehrheit der Bevölkerung sich solidarisch verhält und versucht, die Auswirkungen des Ereignisses durch gegenseitige Unterstützung und Rücksichtnahme zu verringern. Ähnlich solidarische Verhaltensweisen wurden vielfach bei anderen Extremsituationen beobachtet. Gleichwohl ist es nicht auszuschließen, dass eine zunehmende Verunsicherung und das Gefühl, durch die Behörden und das Gesundheitswesen im Stich gelassen zu werden, aggressives und antisoziales Verhalten fördert.“ (Seite 79)

Was der Analyst damals noch nicht wissen konnte ist, dass zwei Jahre später auch noch ein Krieg in Europa toben wird. Und dieser Krieg wird nun von den Regierenden in Berlin dazu benutzt, ihre völlig fehlgeleitete Corona-Politik der letzten zwei Jahre zu verschleiern und alle nun aufkommenden Probleme, sei es die steigende Inflation, die zusammengebrochenen Lieferketten oder die hohen Spritpreise Russland und dem Krieg in die Schuhe zu schieben. Ein geniales Ablenkungsmanöver vom eigenen Versagen. Denn die Machart der Politik seit 2020 hat die Lieferketten schon kurz vor den Zusammenbruch geführt, genau wie Kohn es vorausgesagt hatte.


Doch vor zwei Jahren schien diese Problematik von den meisten noch nicht wirklich ernst genommen zu werden. Das ist jetzt anders, denn aus vielen Richtungen wird Alarm geschlagen. So berichtete zum Beispiel der Vorsitzende des Verbands für Güterverkehr und Logistik, dass Deutschland vor der schlimmsten Versorgungskrise seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs stehe und es aufgrund drohender Speditionsinsolvenzen zu "leeren Supermarktregalen" kommen könnte.


Auch die Bauernverbände warnen vor erheblichen Rissen in der Lieferketteninfrastruktur und die Fleischindustrie beklagt fehlende Futtermittel für ihre Produktion. Kein Wunder, denn die größten Futtermittelproduzenten sitzen in der Ukraine und die können nicht mehr pünktlich liefern weil ihnen Bomben um die Ohren fliegen. Einer hat vor alldem gewarnt und wurde nur müde belächelt, der Risikoanalyst aus dem BMI, Stephan Kohn.


Quellen:


(1) https://www.artikeleins.info/post/russische-f%C3%B6deration-erkennt-volksrepubliken-donezk-und-lugansk-an-riesenjubel-auf-den-stra%C3%9Fen

(2) https://www.tagesspiegel.de/politik/corona-rebell-im-innenministerium-das-problem-ist-nicht-das-papier-sondern-die-parallelgesellschaft/25836972.html


Die Risikoanalyse von Stephan Kohn aus dem BMI:


Gutachten Stefan Kohn BMI
.pdf
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