Ukraine gegen Russland: Für was soll das alles gut sein?
Seit mehr als einem halben Jahr tobt in der Ukraine ein furchtbarer Krieg der sofort beendet werden muss. Zu groß sind schon die Opferzahlen auf ukrainischer aber auch auf russischer Seite. Und die Frage, die sich vor allem der Westen stellen muss ist: Für was soll das alles gut sein?

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Seit mehr als einem halben Jahr tobt in der Ukraine ein Krieg, der erstens hätte verhindert werden können und der zweitens sofort beendet werden muss. Die Frage, die man sich vor allem im Westen stellen muss ist: Für was soll das alles gut sein? Für was soll das alles gut gewesen sein? Die Ukrainer haben im Laufe der Kampfhandlungen eigenen Angaben zufolge bereits knapp 100 000 Soldaten in diesem sinnlosen Abschlachten verloren, die Russen mindestens 10 000 Mann.
Nebenbei werden noch die Volkswirtschaften Europas, Russlands (auf lange Sicht) und der Ukraine zerstört, die Menschen hierzulande versinken in Armut und ihnen droht der Verlust der kompletten wirtschaftlichen Stabilität. Europa hätte diesen Konflikt verhindern können, wollte oder konnte es aber nicht, stattdessen spielen unsere, aus Washington ferngelenkten Politikdarsteller jetzt die große Solidarität vor und liefern statt Diplomatie mit Russland lieber weiter schwere Waffen an ukrainische Truppen. Doch dadurch wird, anders als es die deutsche Außenministerin Baerbock annimmt und predigt nur noch mehr Tod und Leid erzeugt, es werden Menschenleben genommen und nicht gerettet. Denn Krieg ist kein Frieden, Unwissenheit ist auch keine Stärke Frau Baerbock.
Die Frage ist nun also erstens, wie es soweit überhaupt kommen konnte und zweitens wie man den gegenwärtigen Zustand umgehend beenden kann, denn eines ist klar, dieser Konflikt bringt weder Russland, noch der Ukraine oder Europa etwas, sondern letztlich nur den Vereinigten Staaten und China. Washington und Peking profitieren gleichermaßen wirtschaftlich und geopolitisch vom Niedergang Europas und einem geschwächten Russland, die Waffenlobby in den USA feiert Rekordgewinne und China freut sich über massenhaft günstiges Erdgas aus Russland.
Die Ukraine ist seit dem Putsch auf dem Kiewer Maidan 2014 ein Spielball der US-amerikanischen Geopolitik und Frontstaat gegen Moskau geworden. In den letzten mindestens acht Jahren kamen in der Ukraine neofaschistische Radikale an die Macht, die sich Kiew und die Regierung untertan gemacht haben und das Land antirussisch indoktrinierten. Europa hat dabei zugesehen, die USA haben diese Vorgänge sogar gefördert, Kiew passte die Standards seines Militärs den Vorgaben der NATO an und legte in seiner Militärdoktrin die Rückeroberung der, durch ein Referendum abgespaltenen Halbinsel Krim fest. Russland wurde als Hauptfeind festgelegt und es wurde begonnen, die prorussischen Bewohner des Donbass zu beschießen anstatt mit ihnen zu verhandeln.
Im Februar 2022 drohte der ukrainische Präsident Selenskji offen damit, die Ukraine atomar zu bewaffnen und verstieß damit gegen das Budapester Memorandum. Die auf der Münchner Sicherheitskonferenz (MSC) anwesenden westlichen Politiker und Funktionäre applaudierten daraufhin frenetisch, doch für Moskau bedeutete das eine einzigartige Provokation und Bedrohung der eigenen Sicherheitsinteressen. Atomwaffen kann und konnten die Russen nicht an ihrer Grenze tolerieren, vor allem nicht NATO-Sprengköpfe die in fünf Minuten Moskau erreicht hätten.
Kiew rechnete dann auch mit einem militärischen Eingreifen der NATO im Falle eines russischen Angriffs, denn schließlich wurden in den letzten Jahren viele hundert, wenn nicht gar tausende NATO-Soldaten in der Ukraine vorsorglich stationiert. Moskau verwies lange auf seine "roten Linien" die nicht überschritten werden durften, forderte noch Ende 2021 gegenseitige Sicherheitsgarantien von den USA. Doch Washington war an einem derartigen Unterfangen und friedlicher Koexistenz nicht interessiert.
Das verwunderte den neutralen Beobachter letztes Jahr schon sehr, sahen die Sicherheitsgarantien doch lediglich vor, keine ausländischen Militärs in der Ukraine zu stationieren und die Ukraine als neutralen Staat zwischen Russland und dem Westen zu belassen. Die USA lehnten das ab, obwohl Moskau darauf hinwies im Falle eines NATO-Beitritts der Ukraine seine eigene Sicherheit und Integrität mit allen Mitteln zu schützen.
Und eben da stellt sich nun die Frage: Warum das alles? War es wirklich ein Ding der Unmöglichkeit, die Ukraine als neutralen Staat zwischen dem Westen und dem Osten zu belassen, quasi als eine Art Schweizer Modell? Musste das Land trotz aller damit verbundenen Risiken unbedingt der NATO beitreten? Klar, die Ukraine als souveräner Staat kann sich seine Bündnisse frei aussuchen aber war das denn nötig? Auf diese Weise und zu diesem angekündigten Blutzoll? Mussten zeitgleich die Volkswirtschaften der EU an die Wand gefahren werden, nur um seinen Willen durchzusetzen und die Ukraine in das westliche Militärbündnis zu ziehen? Oder hätte man die ganze Sache durch eine gute Diplomatie und engen Kontakt zu beiden Parteien ganz ohne den Hegemon aus Übersee auch friedlich lösen können? Für die USA scheint eine Ukraine außerhalb der NATO eine Katastrophe zu sein, für Europa, Russland und die Ukraine selbst wäre diese Lösung die beste gewesen, ganz ohne Blutvergießen und unendliches Leid.
Quellen:
(2) https://interfax.com.ua/news/political/292423.html
(3) https://interfax.com.ua/news/political/292423.html
(4) https://interfax.com.ua/news/political/292422.html
(5) https://www.artikeleins.info/post/wollte-die-ukraine-atomwaffen-um-russland-bedrohen-zu-k%C3%B6nnen
(6) https://de.wikipedia.org/wiki/Budapester_Memorandum
(7) https://tass.ru/mezhdunarodnaya-panorama/13978175
(8) http://kremlin.ru/events/president/news/67241
(9) https://mid.ru/ru/foreign_policy/rso/nato/1790803/