Neuer Covid-Impfstoff - keine Spritze mehr, dafür ein Pflaster
Aktualisiert: 24. Dez. 2021
In Kürze beginnt eine Firma aus Großbritannien mit der klinischen Testphase eines Corona-Impfstoffs der zweiten Generation. Das neue Serum ist in einem Pflaster enthalten und nutzt T-Zellen zur Abtötung von Viren. Dieses Vakzin könnte einen längeren Immunschutz gegen Corona erzeugen, als die bisherigen Impfstoffe

Der neuartige Covid-19-Impfstoff eines britischen Unternehmens nutzt T-Zellen zur Abtötung von Corona-Viren und wird in einem Hautpflaster enthalten sein. Die Phase-1-Studien sollen in Kürze beginnen.
Der Guardian berichtete, dass die Firma Emergex von den Schweizer Zulassungsbehörden das "Go" zum Beginn der klinischen Studien für das Impfpflaster bekommen habe. Die Entwickler erhoffen sich von der Technologie einen längeren Immunschutz. Vertriebsleiter Robin Cohen erklärte, es sei das erste Mal gewesen, dass eine Zulassungsbehörde ein Vakzin zur klinischen Studie zugelassen habe, der statt auf einer Antikörperabwehr auf einer T-Zellen-Reaktion basiere.
Demzufolge ließe die Antikörperreaktion, die durch die bisher bedingt zugelassenen Seren hervorgerufen werde mit der Zeit nach, während das Pflaster von Emergex möglicherweise einen Jahrzehnte anhaltenden Schutz aufbauen könnte. Cohen meinte außerdem, dass der Impfstoff wirksamer sein könnte. Forschungsergebnisse beschreiben eine sogenannte "abortive Infektion", bei der T-Zellen das Coronavirus schon zerstören würden, bevor es sich im Körper ausbreite.
Laut Danny Altmann, Professor für Immunologie am Londoner Imperial College, biete der T-Zellen Impfstoff allerdings keinen vollständigen Schutz gegen Corona. Altmann sieht das Pflaster eher als eine Art Ergänzung zu einem Vakzin, das eine Antikörperreaktion erzeugt. Pfizer zum Beispiel habe mit seinem Präparat eine geringere T-Zellen-Reaktion als AstraZeneca bei jedoch höherer Wirksamkeit aufgrund von Antikörpern.
Am 3.Januar 2022 sollen die Studien mit dem Pflaster beginnen, erste Ergebnisse erwarten sich die Forscher für Juni 2022. Die Schweizer Arzneimittelbehörde genehmigte eine Testreihe mit 26 Personen.
Jedoch, merkte Cohen an, dass eine Zulassung für das Hautpflaster frühestens im Jahr 2025 zu erwarten sei. Dabei erklärte er den gängigen Zeitrahmen in der Impfstoffentwicklung. Auch Impfstoffe, die in Form von Tabletten oder Nasensprays verabreicht werden, befinden sich derzeit in der Erforschung.
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