Neue Enthüllungen: Pentagon-Mitarbeiter hatten vollen Zutritt zu ukrainischen Biowaffenlabors
Neue geleakte Dokumente zeigen auf, dass die USA die Biowaffenlabore in der Ukraine nicht nur finanziert haben, sondern dass Pentagon-Personal in den Einrichtungen freien Zugang hatte. Was machten US-Amerikaner in ukrainischen Forschungseinrichtungen?

Die Investigativ-Journalistin Dilyana Gaytandzhieva enthüllte jüngst neue geleakte Dokumente die zeigen, dass die ukrainischen Biowaffenforschungseinrichtungen nicht nur von den USA finanziert wurden, sondern dass Pentagon-Mitarbeiter in den Einrichtungen jederzeit freien Zugang hatten. Gaytandzhieva recherchiert seit vielen Jahren zu US-amerikanischen Biolaboren und stellte ihre Rechercheergebnisse für den Film "Labor des Todes" zur Verfügung, der in der alternativen Medienszene für viel Aufsehen sorgte.
Die von ihr nun veröffentlichten, geleakten Dokumente bestätigen allesamt die Arbeit der US-Amerikaner in den ukrainischen Einrichtungen und die Forschung an biologischen Waffen. Außerdem geht aus den Dokumenten hervor, dass alle Pentagon-Mitarbeiter uneingeschränkten Zutritt zu den Biolaboren hatten, unabhängige Experten wurden allerdings nicht geduldet. Das bedeutet, dass die USA die Labore nicht nur finanzierten, sondern sie auch nutzten und nach der russischen Militärintervention äußert besorgt waren, dass die Forschungsergebnisse den Russen in die Hände fallen könnten, was auch schließlich geschah.
Doch woher rührte diese Besorgnis? Schließlich wurde von US-amerikanischer Seite immer behauptet, dass es sich bei der Forschung in den Einrichtungen nicht um gefährliche Sachen handle, sondern lediglich um Forschung zum Wohle der Allgemeinheit. Hauptfinanzier der Pentagon-Forschung in der Ukraine, war der Journalistin zufolge die Defense Threat Reduction Agency (DTRA), die bis zum 30. Juli 2020 rund 80 Millionen US-Dollar für die biologischen Forschungsprojekte zur Verfügung stellte und mit dem Geld das Unternehmen Black & Veatch finanzierte, das die Programme leiten sollte.


Black & Veatch bekam von der DTRA im Rahmen des Biological Threat Reduction Programs (BTRP) im Jahr 2020 einen Auftrag erteilt, der sich auf eine Gesamtsumme von besagten 80 Millionen US-Dollar belief. In die Biolabore der Ukraine durften Pentagon-Mitarbeiter ein und aus gehen wie sie gerade Lust hatten, aus internen Dokumenten geht hervor, dass unabhängige Experten jedoch keinen Zutritt hatten.
Ein weiteres Schreiben des ukrainischen Gesundheitsministeriums an die DTRA zeigt, dass Mitarbeiter von Black & Veatch ebenfalls uneingeschränkten Zugang zu den Anlagen hatten und zwar zu allen Biolaboren in der Ukraine.

Die ukrainische Gesundheitsministerin Ylana Suprun schrieb am 2. Juli 2019 einen Brief an die DTRA, in der der uneingeschränkte Zugang zu den Einrichtungen für Black & Veatch Mitarbeiter geregelt war. Suprun ist ehemalige US-amerikanische Staatsbürgerin und wurde im Jahr 2015 auf Geheiß des damaligen ukrainischen Präsidenten Petro Poroschenko in der Ukraine eingebürgert. Doch warum wurde unabhängigen Experten jeglicher Zugang zu den Einrichtungen verwehrt, während US-Personal ständig in den Laboren verkehren durfte? Die Erklärung lautet, man wolle den Experten den Zutritt verweigern, weil in den Laboren an besonders gefährlichen Pathogenen geforscht und gearbeitet wurde, den Höhepunkt dieser Haltung zeigt ein geleaktes Dokument, das Experten einer wissenschaftlichen Zeitschrift mit dem Namen "Problems of innovation and investment development" den Zutritt vorenthielt, wofür das ukrainische Gesundheitsministerium verantwortlich zeichnete.



Die Begründung des Verhaltens wird in einem Schreiben vom 21. Oktober 2016 der stellvertretenden Ministerin für europäische Integration an die Zeitschrift deutlich. Darin schreibt die Ministerin Oksana Sivak:
„Das ukrainische Gesundheitsministerium hält es für unangemessen, eine Arbeitsgruppe für öffentliche Kontrolle einzurichten, und es ist nicht möglich, den Mitgliedern der Gruppe den Zutritt zu den Räumlichkeiten der Labors für besonders gefährliche Infektionen des ukrainischen Gesundheitsministeriums zu gestatten."
Neben dem Großauftragnehmer Black & Veatch, berichtet die Journalistin Gaytandzhieva noch von einem weiteren Player in der Ukraine und zwar von der US-amerikanischen Firma CH2M Hill. Das Unternehmen erhielt einen für drei Jahre, von 2020 bis 2023 dotierten Auftrag über 22,8 Millionen US-Dollar, ebenfalls von der DTRA. CH2M Hill sollte zwei neue Biolabore ausstatten, einmal das Staatliche Wissenschaftliche Forschungsinstitut für Labordiagnostik und veterinärsanitäre Expertise in Kiew und zum anderen das regionale Diagnostiklabor des staatlichen Dienstes der Ukraine für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz mit Sitz in Odessa. CH2M Hill wurde im Zuge dessen mit 11,6 Millionen US-Dollar finanziert um das Programm "Countering Especially Dangerous Pathogen Threats in Ukraine" durchzuführen.



Weitere geleakte Dokumente zeigen, dass auch die Deutschen mit im Boot waren, denn deutsche und ukrainische Forscher arbeiteten an biologischen Forschungsprojekten zu Krankheitserregern von hoher Pathogenität bei Vögeln zusammen. In den Jahren 2019 und 2020 wurden die wissenschaftlichen Arbeiten vom deutschen Friedrich-Loeffler-Institut, mit Sitz in Greifswald und dem Institut für experimentelle und klinische Veterinärmedizin im ukrainischen Charkow durchgeführt. Die Forschung sollte neue Krankheitserreger bei Vögeln aufspüren und Vogelgrippeviren sequenzieren.


Das russische Verteidigungsministerium verkündete jüngst, dass man in der Ukraine auch am sogenannten UP-4 Projekt gearbeitet habe, was auch wiederum von der DTRA finanziert wurde und zum Ziel hatte, Krankheitserreger durch Zugvögel übertragbar zu machen, darunter die Schweinegrippe und andere hochpathogene Viren. Laut Gaytandzhieva arbeitet das US-Verteidigungsministerium schon lange an der Übertragung von Krankheitserregern durch verschiedene Zugvögelarten.
Gaytandzhieva veröffentlichte in ihrem Artikel zudem die überaus interessante Dokumentation über das Lugar-Forschungszentrum in Georgien aus dem Jahr 2018, die man sich unbedingt einmal ansehen sollte.
Quellen:
(1) http://dilyana.bg/pentagon-contractors-worked-in-ukrainian-biolabs-under-80-million-program/
(2) https://a.metube.ch/videos/watch/7ce6671f-b82b-4516-8c84-55a9c2c9b11a
(5) https://govtribe.com/award/federal-contract-award/delivery-order-hdtra118d0007-hdtra120f0054