Moderna will mRNA-Impfungen gegen HIV und Affenpocken entwickeln
Der Pharmariese Moderna hat ein neues Betätigungsfeld gefunden. Der Konzern forscht aktuell an einer mRNA-Behandlung gegen HIV und möchte eine mRNA-Therapie gegen die Affenpocken entwickeln.

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Der Pharmariese Moderna will trotz aller Probleme mit den sogenannten Covid-19-Impfstoffen eine Behandlung auf mRNA-Basis gegen HIV und eine Therapie gegen die Affenpocken entwickeln. Die Nachfrage nach Affenpocken-Impfungen nimmt scheinbar zu, die weltweite Impfeuphorie ist ungebrochen. Auf einer Telefonkonferenz mit Investoren des Konzerns sagte der Präsident von Moderna Stephen Hoge:
"Wir sind uns natürlich der Besorgnis über die Affenpocken bewusst und reagieren sehr sensibel auf die jüngsten Ankündigungen."
Ein weltweit führender Experte aus Israel sagte vor Kurzem, dass die Affenpocken eine Nebenwirkung der mRNA-Präparate gegen Covid seien, doch Hoge lässt sich dadurch in seinem Vorhaben, die Menschen noch kränker zu machen nicht beirren. Vergangenen Mittwoch gab das Unternehmen stattdessen bekannt, dass man nun ein Forschungsprojekt für einen mRNA-Affenpocken-Impfstoff ins Leben gerufen habe, man wolle erst einmal prüfen ob das grundsätzlich machbar wäre. Dazu der Präsident:
"Wir haben ein Forschungsprogramm initiiert. Wir verfolgen das sehr genau und angesichts der jüngsten Meldungen über die öffentliche Gesundheit und der zunehmenden Besorgnis über die Verfügbarkeit von Impfstoffen beginnen wir zu prüfen, wie wir unsere Plattform nutzen und einen Affenpocken-Impfstoff bereitstellen können – sowohl [um] in die aktuelle Epidemie einzugreifen, als auch um zu versuchen, langfristige Probleme bei der Versorgung mit dieser Bedrohung der öffentlichen Gesundheit anzugehen."
Auf globaler Ebene herrsche die Besorgnis, dass es einen Mangel an Affenpocken-Impfstoffen gebe und die Regierung der Vereinigten Staaten hat bereist 1,1 Millionen Dosen der herkömmlichen Vakzine bestellt. Laut CDC kämen in den USA rund 1,5 Millionen Menschen für eine Impfung infrage, die vollständige "Immunisierung" besteht aus zwei Dosen.
Moderna möchte demnach auch "sehr genau" den Affenpockenausbruch beobachten, man habe sich aber noch nicht final für die Entwicklung einer mRNA-Therapie gegen die neue geplante "Killerseuche" entschieden. Hoge weiter:
"Unsere Plattform ist ziemlich gut etabliert und unsere Fähigkeit, schnell zu skalieren, hat sich gezeigt. Wenn wir ein klinisches Entwicklungsprogramm für Affenpocken in Angriff nehmen würden, dann nur, um sehr schnell zu einer genehmigungsfähigen Reihe von Endpunkten in einer klinischen Studie zu gelangen."
Der Moderna-Chef meint mit "ziemlich gut etabliert" sicherlich das einzige mRNA-Produkt, das der Konzern bislang auf den Markt werfen konnte und das sind die Genspritzen gegen Corona. Und dieses Produkt hat nach wie vor keine reguläre sondern nur eine bedingte Zulassung. Deshalb sagt der Konzern jetzt, dass sie sich "mit den Regulierungsbehörden und anderen Konsultationen auseinandersetzen" müssen, "um herauszufinden" wie man am besten eine Zulassung für ein Affenpocken-Präparat erhalten könnte. Dass Washington bereits den Affenpocken-Notstand ausgerufen hat und in einigen demokratisch regierten Bundesstaaten ebenfalls schon Alarmstufe rot herrscht, dürfte Moderna sicherlich bei ihrem Vorhaben unterstützend in die Karten spielen.
Auch beim Thema HIV ist Moderna schon weit vorangeschritten, denn im afrikanischen Ruanda laufen bereits die ersten Studien (Phase-I) für einen mRNA-Impfstoff gegen HIV. Mithilfe der Bill & Melinda Gates Stiftung will man ganz vorne mit dabei sein und als erster einen HIV-Impfstoff auf mRNA-Basis anbieten können.
Quellen:
(2) https://www.artikeleins.info/post/impfungen-oder-gentherapeutika-was-sind-mrna-injektionen-wirklich