"Medienwelt und Politik in die Irre geführt" - schwere Vorwürfe gegen Christian Drosten
Prof. Dr. Roland Wiesendanger ist sich sicher, dass SARS-CoV-2 aus dem Labor kommt. Gegen den deutsche Starvirologen Christian Drosten erhebt Wiesendanger nun schwere Vorwürfe und wirft ihm vor, Teil einer riesigen Vertuschungskampagne zu sein.

Die These, dass SARS-CoV-2 aus einem Labor stammt, hält sich seit Beginn der Corona-Pandemie hartnäckig. Oftmals wurde sie als krude Verschwörungstheorie abgetan aber der Hamburger Nanowissenschaftler Prof. Dr. Roland Wiesendanger aus Hamburg ist sich sicher, dass die Labor-Theorie zutrifft und erhebt nun auch schwere Vorwürfe gegen Deutschlands Starvirologen Christian Drosten.
Erstmals meldete sich Wiesendanger im Februar 2021 zu Wort und sorgte mit der "Studie zum Ursprung der Coronavirus-Pandemie" für Aufsehen. Wiesendanger und seine Kollegen kommen in der Studie zu dem Schluss "dass sowohl die Zahl als auch die Qualität der Indizien für einen Laborunfall am virologischen Institut der Stadt Wuhan als Ursache der gegenwärtigen Pandemie sprechen". Es wurden demnach "zahlreiche und schwerwiegende Indizien" zu einem großen Puzzle zusammengefügt, die allesamt eine höhere Wahrscheinlichkeit eines Laborunfalls bestätigen. Bis heute kann die Wissenschaft nicht überzeugend nachweisen, woher das Virus gekommen ist, die Theorie des Fischmarkts in Wuhan wird von Tag zu Tag unplausibler.
Christian Drosten, Professor der Virologie und Chefberater der Bundesregierung in Sachen Corona ist einer der Verfechter der Zoonose, das heißt der Übertragung des Virus von einer Fledermaus auf den Menschen auf dem Fischmarkt in Wuhan. Die Laborthese hielt Drosten von Anfang an für unwahrscheinlich. Wiesendangers Aussagen haben Sprengkraft aber auch die öffentlich gewordenen E-Mails von Dr. Anthony Fauci aus den USA werfen viele Fragen auf. Demnach diskutierten am 1. Februar 2020 mehr als zehn Forscher in einer Telefonkonferenz die Laborhyphothese. Bei dieser Konferenz war auch Drosten mit von der Partie.
Die Aufzeichnungen der Konferenz zeigen, dass "die Wissenschaftler zwar insgeheim besorgt wegen eines möglichen Laborursprungs waren, ihn in der Öffentlichkeit aber verwarfen". Doch Roland Wiesendanger verwirft diese Besorgnis keineswegs, im Gegenteil, vor kurzem gab der Forscher dem Politmagazin Cicero ein Interview in dem er schwere Vorwürfe erhebt. Er sei misstrauisch geworden und glaube nicht mehr an die Zoonose-Version denn aufgrund eines in der Fachzeitschrift Lancet veröffentlichten Briefs von 27 international angesehenen Virologen kam laut Wiesendanger "zum allerersten Mal der Begriff Verschwörungstheorie im Zusammenhang mit der Labortheorie" zum Tragen. Auch Christian Drosten unterzeichnete den Brief. Wiesendanger meinte dazu:
"Dieser Brief war keine wissenschaftliche Publikation mit nachvollziehbaren Begründungen, sondern er war eine reine Meinungsäußerung. So etwas hatte ich in 35 Jahren aktiver wissenschaftlicher Tätigkeit noch nie gelesen, das gehört einfach nicht in eine wissenschaftliche Zeitschrift. Deshalb bin ich stutzig geworden."

Kurze Zeit später folgte in einem anderen Fachmagazin, Nature Medicine ein weiterer Artikel, der die Labortheorie zwar nicht widerlegen konnte aber von Faktencheckern und Medienschaffenden dazu verwendet wurde jegliche Kritik an der Zoonose-Story in die Ecke der Fehlinformationen abzuschieben. Unter anderem wurde in dem Bericht auch der französische Nobelpreisträger Luc Montagnier verleumdet und zusätzlich habe, so Wiesendanger Christian Drosten in seinem Podcast am 12. Mai 2020 vollkommen unsachlich gegen Montagnier Stellung bezogen.
Drosten meinte die Labortheorie sei auch dann "erledigt, wenn ein im Ruhestand befindlicher Nobelpreisträger in einer Talkshow darüber spricht. Es ist trotzdem immer noch erledigt." Für Wiesendanger ist diese unsachliche Aussage des deutschen Starvirologen alles andere als zufällig denn dieser nahm schließlich an der Telefonschalte mit Fauci und den anderen Kollegen Anfang 2020 teil, wie durch die geleakten E-Mails veröffentlicht wurde. Laut dem Nanoforscher sei es nach der Konferenz darum gegangen "wie man diesen Verdacht (der künstlichen Manipulation des Virus) gegenüber der Öffentlichkeit kommunizieren soll – oder eben nicht."
Fauci sei der treibende Faktor in der "Desinformationskampagne" gewesen und es sei vollkommen unverständlich, dass die an der Konferenz teilnehmenden Forscher ihre kritische Ansicht zur Fledermaustheorie "innerhalb von drei Tagen, zwischen dem 1. und 4. Februar, […] um 180 Grad gedreht" und danach gleich in zwei bedeutenden Fachmagazinen wie Lancet und Nature Medicine veröffentlicht hätten. Für Wiesendanger ist die Sache klar:
"Das zeigt meines Erachtens ganz klar, dass es Vertuschungsversuche gab. Und dass die Beteiligten eine ganze Reihe an Unwahrheiten von sich gegeben haben."
Wiesendanger sieht als Grund für die umfassende Vertuschungsaktion die von Fauci geleitete Gain-of-Function-Forschung im Wuhan Institute of Virology, finanziert vom National Institutes of Health (NIH), über dessen Rolle ich in einem anderen Artikel schon einmal berichtet hatte. Die Daten der GOF wurden von The Intercept veröffentlicht und umfassen mehr als 900 Seiten. Laut Wiesendanger kam diese Forschung mit Namen "Risiko einer weltweiten Pandemie" auch schon 2011 und 2012 bei der Vogelgrippe zum Einsatz.
Fauci selbst versuchte sich vor dem US-Kongress der Vorwürfe der GOF zu entledigen und bestritt, dass es sich um eben diese Forschung gehandelt habe, bei der Viren von Tieren auf eine Weise manipuliert und modifiziert werden, dass sie auf den Menschen überspringen können. Wenn dieser Schritt gelingt, können Wissenschaftler die Erreger besser untersuchen und studieren. Und eben in dieser Art der Forschung sieht Wiesendanger auch den Berater der Bundesregierung Christian Drosten verwickelt:
"Herr Drosten war in der ganzen Diskussion um die Gain-of-function-Forschung immer im Lager derjenigen, die gesagt haben, dass virologische Forschung frei von staatlichen Regularien sein muss, dass in der Wissenschaft alles selbst geregelt werden kann und genügend Selbsteinsicht herrsche."
"Scientists for Science" eine Initiative dessen Mitbegründer der Chefvirologe der Berliner Charité ist, sieht sich als Organisation die sich für weniger Reglementierung von Forschung einsetzt. Diese Sichtweise der unreglementierten Forschung habe laut Wiesendanger letzten Endes gewonnen aber "mit, wie wir jetzt vermuten, fatalen Folgen." Die an den GOF- Versuchen beteiligten Wissenschaftler müssten laut dem Nanoforscher jetzt alle Spuren verwischen und jegliche Verdachtsmomente aus der Welt schaffen denn:
"Wenn klar wäre, dass SARS-CoV-2 aus dem Labor stammt, dann wäre das für die Virologie gleichzusetzen mit Ereignissen wie Hiroshima, Tschernobyl oder Fukushima."
Zweifel von Kritikern auf Social-Media tat Drosten in der Vergangenheit bis zum heutigen Tag immer als "falsche und irreführende Informationen" ab, dabei wusste er genau, dass seine Kollegen auf dem Fachgebiet "den Laborursprung nicht nur als Möglichkeit, sondern als wahrscheinlichste Ursache von SARS-CoV-2 angesehen haben" so Wiesendanger. Die E-Mails des Dr. Fauci, die das belegen seien "der eigentliche Skandal". Der Starvirologe Drosten bezeichnet andere als Verschwörungstheoretiker aber er hat sich selbst einer Verschwörung schuldig gemacht. Wiesendanger wörtlich:
"Er betreibt die Verschwörung, beziehungsweise er hat sie betrieben. Mit den anderen Virologen zusammen. Sie haben die ganze Medienwelt, die ganze Politik und auch den Teil der Wissenschaftswelt, der das nicht so genau verfolgt hat, in die Irre geführt."
"Eine absolute Katastrophe" und "ein Angriff auf die freie Debattenkultur" nennt der Experte für Rastertunnelmikroskopie die Geschehnisse und das alles sei auch ein Angriff auf die Grundfesten der "Demokratie".
Quellen:
(1) Corona im Labor entstanden? Frühe E-Mails an Fauci werfen Fragen auf - WELT
(3) (40) Coronavirus-Update: Jetzt ist Alltagsverstand gefragt | NDR.de - Nachrichten - NDR Info
(4) Covid-19: SARS-CoV-2 kommt laut Pentagon-Papieren aus chinesischem Labor (artikeleins.info)
(5) Understanding-Risk-Bat-Coronavirus-Emergence-Grant-Notice - DocumentCloud
(6) Risk-Zoonotic-Virus-Hotspots-Grant-Notice - DocumentCloud