Kriegslügen: Sie versuchen es schon wieder
Russland soll westlichen Medien zufolge eine Geburtsklinik in Mariupol angegriffen haben. Bei genauerer Betrachtung wirkt diese Behauptung eher wie eine erneute Kriegslüge.

Der Westen und speziell die USA verstanden es in der fernen aber besonders in der jüngeren Vergangenheit perfekt, durch inszenierte Kriegslügen Gründe für eine Intervention in fremden Ländern zu finden. Dabei orientierten sich die Amerikaner meist am sogenannten Leitfaden für Kriegspropaganda, dessen fünfte Regel eindeutig besagt, dass der Feind wissentlich Gräueltaten begeht.
Eine der bekanntesten, wenn nicht die bekannteste Kriegslüge der USA war die sogenannte "Brutkastenlüge" im ersten Irakkrieg 1990. Die USA waren verzweifelt auf der Suche nach einem Rechtfertigungsgrund den Irak anzugreifen und scheuten dabei keine Kosten und waren vor allem äußerst kreativ. Aber eins nach dem anderen. Dem Krieg ging ein Gespräch zwischen dem damaligen Diktator Saddam Hussein und der US-amerikanischen Botschafterin im Irak voraus. Saddam fragte damals bei der US-Gesandten nach, was die USA machen würden wenn der Irak im Nachbarland Kuweit einmarschieren würde und erhielt die erstaunliche Antwort, dass sich die USA nicht in innere Angelegenheiten anderer Staaten einmischen würden.
Für Saddam war damit klar, dass die USA ihn nicht an einer Annexion Kuweits hindern würden und er beschloss kurze Zeit nach dem Gespräch das Nachbarland anzugreifen. Doch was taten die Vereinigten Staaten, die vorher ihr Desinteresse an Saddams Plänen bekundeten? Ganz einfach, sie zeigten sich entsetzt ob der Aggression des Irak und beriefen eine internationale Armee zusammen, die dann im Januar 1991 den Irak angriff. Man könnte jetzt einwenden, dass die Invasion der USA im Irak illegal war, war sie aber nicht, denn sie war durch ein Mandat des UNO-Sicherheitsrats gedeckt. Aber dieses Mandat erschwindelten sich die Amerikaner indem sie massiv tricksten. So entstand die "Brutkastenlüge".
Die USA stellten Saddam eine perfide Falle um ihren Angriff zu rechtfertigen. Man wusste im Westen, dass die Menschen es nicht gutheißen würden wegen der irakischen Invasion in Kuweit in den Krieg zu ziehen, deshalb beauftragte man die Werbeagentur Hill & Knowlton um etwas an der öffentlichen Wahrnehmung in den USA herum zu manipulieren. Man erzählte der geschockten Öffentlichkeit, dass eine Krankenschwester aus Kuweit berichtete, dass irakische Soldaten in die Krankenhäuser gingen und kleine Babys aus ihren Brutkästen nahmen und sie auf den kalten Boden legten, manche Babys seien sogar von den Militärs solange mit dem Kopf auf den Boden geschlagen worden bis sie tot waren.
Für die US-amerikanische Gesellschaft war die Sache klar: Wo ist dieser Irak? Wir müssen in den Krieg ziehen und dieses Monster Saddam Hussein absetzen und töten. Man spielte gezielt mit den Emotionen der Menschen, genau wie heute. Viele Jahre später stellte sich das Märchen der Babys aus den Brutkästen als glatte Lüge heraus, die Geschichte war frei erfunden. Die angebliche kuweitische Krankenschwester war in Wirklichkeit die Tochter des kuweitischen Botschafters in den USA und hatte noch nie in ihrem Leben in einem Krankenhaus gearbeitet. Die "Brutkastenlüge" hatte allerdings knapp 200 000 tote irakische Menschen zur Folge und durch den Einsatz von Uranmunition stellt man noch bis heute erschreckende gesundheitliche Spätfolgen des Kriegs fest. Durch spätere Sanktionen gegen den Irak starben schätzungsweise nochmal eine halbe Million Kinder.
Gelernt scheint der Westen aus diesen Kriegslügen (die Brutkastenlüge war nicht die einzige) nichts zu haben oder etwa doch? Es scheint so, als versuche man es in Bezug auf den aktuellen Ukrainekrieg noch etwas peinlicher wirken zu lassen. Doch im digitalen Zeitalter kommen Fake-News, anders als im Jahr 1991 schneller ans Licht. So auch dieses Mal. Im Westen wurde in den letzten Tagen berichtet, dass russische Truppen eine Geburtenklinik in Mariupol angegriffen hätten, doch das Problem dabei ist, dass es sich bei den vermeintlichen Opfern der Bombardierung wohl um Schauspieler handelt und außerdem das russische Militär schon am 7. März 2022 meldete, dass die Klinik geräumt und vom ukrainischen rechtsnationalistischen Asow-Bataillon als Stützpunkt verwendet wird.
Doch, dass Nazi-Bataillone in Mariupol ihr Unwesen treiben und die Zivilisten terrorisieren soll hier nicht das Thema sein. Vielmehr geht es um eine einzige Person des ganzen Dramas, um die angeblich von Russen bombardierte Geburtsklinik: Ihr Name ist Marianna. Marianna ist eine Bloggerin für Beautytipps, kommt aus Mariupol und hat auch einen Instagram-Account mit Namen "gixe_beauty".

Marianna taucht in den Bildern verschiedener Medien, die sich mit dem Thema der bombardierten Klinik befassten sehr häufig auf, was auf den ersten Blick nicht verwundern würde, schließlich soll sie ja angeblich bombardiert worden sein. Dennoch mutet es merkwürdig an, dass Marianna in einigen unterschiedlichen Situationen scheinbar verschiedene Funktionen hat. Die perfekte Schauspielerin. Aber eins nach dem anderen. Zuerst sieht man Marianna, wie sie aus der zerschossenen Klinik gebracht wird.

Danach wird eine schwangere Frau auf einer Bahre weggebracht, sieht stark nach Marianna aus.

Auf den Bildern ist zu erkennen, dass Marianna auf dem ersten Foto andere Kleidung trägt als auf dem zweiten. Man wird also während einer Evakuierung noch umgekleidet? Merkwürdig, aber machen wir weiter. Das Video von der noch brennenden Klinik, dass der ukrainische Präsident Selensky auf Telegram veröffentlichte, zeigt typische Anzeichen eines gerade durch Explosion und Feuer zerstörten Gebäudes aber es zeigt keine Leichen, keine Verletzten und auch keine Blutspuren die man nach so einem schrecklichen Ereignis eigentlich erwarten müsste.
Ein weiteres Video wurde knapp drei Minuten nach der Explosion auf YouTube gestellt und man kann ohne weiteres erkennen, dass diese Aufnahme professionell gemacht wurde und nicht mit einem Mobiltelefon gefilmt wurde und auch Marianna finden wir in der Aufnahme wieder.
Marianna ist wieder einmal ein Tausendsassa, denn erst wird sie in dem Video auf der Bahre die Treppe runtergetragen obwohl sie die doch laut erstem Foto zu Fuß gegangen ist.

Marianna zu Fuß auf dem Foto

Marianna auf der Bahre im Video

Marianna auf der Bahre im Video als sie aus der Klinik evakuiert wird
Die Kameras halten in dem Video auf Marianna drauf, bis sie beim Krankenwagen ankommt:

Wie es Marianna allerdings geschafft hat, nachdem sie schon in den Krankenwagen gebracht wurde, bei Videominute 2:09 wieder vor dem Krankenhaus zu stehen und in eine Decke eingewickelt in die Kamera zu schauen, ist das nächste Rätsel:

Auch die Frau mit einem Kind auf dem Arm bei Videominute 1:31 sieht nicht wie ein Opfer eines ernsten Beschusses aus, denn sie kommt völlig gelassen aus der Klinik und auch das Baby scheint nicht verängstigt zu sein. Oder der kleine Junge bei Videominute 1:42, der erst ganz entspannt aus dem Haus läuft und dann nur acht Sekunden später in Tränen ausbricht und von einem danebenstehenden Soldaten beruhigt wird. Und letztens der Soldat bei Videominute 0:40, der einer Frau den Kopf verbindet und dabei in die Kamera schaut. Es wirkt, als wolle er fragen ob er alles richtig macht.
Schaut man sich die Bilder und Videos des vermeintlichen russischen Bombenangriffs an, fällt auf, dass es gar nicht so schwer ist, die gestellten Szenen aufzudecken. Marianna hat drei verschiedene Rollen innerhalb einer Handlung. Gerade die "Qualitätsmedien" mit ihren professionellen Redaktionen und Journalisten sollten dazu eigentlich in der Lage sein, machen aber ihren Job nicht. Im Gegenteil, sie posaunen ohne zu Hinterfragen Kriegslügen heraus und stacheln die Öffentlichkeit einmal mehr an, in den Krieg zu ziehen. Gegen Menschen die sie nicht kennen und für Lügen, die ihnen als Wahrheit verkauft werden.
Quellen:
(1) https://www.anti-spiegel.ru/2021/woran-man-kriegspropaganda-in-den-westlichen-medien-erkennt/
(4) https://t.me/V_Zelenskiy_official/797