Journalistenverband verteidigt beinstellenden Geschäftsführer

Am 01. Mai 2021 fand in Weimar eine von den Querdenkern angemeldete Veranstaltung zum Schutz des Rechtsstaates statt. Diese Kundgebung wurde aber vorab verboten. Trauriger Höhepunkt: der Geschäftsführer des DJV Thüringen brachte einen vor der Polizei flüchtenden Teilnehmer absichtlich zu Fall. Nun stellte sich der Verein demonstrativ hinter seinen Funktionär.
Sebastian Scholz, Geschäftsführer des Landesverbands Thüringen, einem Ableger des Deutschen Journalistenverbandes (DJV) brachte auf der verbotenen Kundgebung der Querdenker einen Demonstranten zu Fall, der versuchte durch die Polizeikette durchzubrechen. Als der Mann hinter die Absperrung gelangte, ging Scholz beherzt auf ihn zu und trat ihm die Beine weg. Im weiteren Verlauf wurde der Demonstrant von den Polizisten festgesetzt.
Der Vorstand des Verbands äußerte sich nun wie folgt in einer Stellungnahme, die die Tat verharmlost:
"Seit dem 1. Mai ist unser Geschäftsführer Sebastian Scholz Zielscheibe für eine Gruppe Personen aus den Reihen der selbsternannten Querdenkerbewegung geworden. Unsere Geschäftsstelle erhält Drohanrufe, unser E-Mail-Postfach erreichen Hassmails. Es wurde über verschiedene Kanäle zu Protestaktionen vor unserer Geschäftsstelle auf dem Anger in Erfurt aufgerufen. Damit Sie, liebe Mitglieder, im Bilde sind, fassen wir hier die Ereignisse zusammen."

Im Anschluss daran versucht der Verband mit einer Stellungnahme zu beschwichtigen:
Am 1. Mai 2021 fand in Weimar eine, im Vorfeld gerichtlich verbotene, Demonstration der sogenannten Querdenker statt. Auf dieser kam es zu Handgreiflichkeiten und Angriffen auf eine Polizeibeamtin sowie einen Journalisten, in Folge derer die um sich schlagende Person vor der Ergreifung durch die anwesenden Polizeibeamten die Flucht ergriff.
Unser Geschäftsführer Sebastian Scholz stellte sich dieser Person zivilcouragiert in den Weg. Die genauen Abläufe wurden von Umstehenden per Video und Foto dokumentiert. Wir, der Vorstand des DJV Thüringen, haben den Vorfall juristisch bewerten lassen mit dem Ergebnis, dass keine strafbare Handlung seitens unseres Geschäftsführers vorliegt."
Auf den Aufnahmen vom Tatort lassen sich jedoch leider keine "zivilcouragierten" Motive erkennen. Dennoch ist für den DJV Thüringen die Sachlage klar:
"Die Vorstandsmitglieder stehen geschlossen an der Seite unseres Geschäftsführers und begrüßen seinen zivilcouragierten Einsatz."
Die vierte Gewalt im Staat wird offensichtlich immer mehr zum Handlanger der Exekutive. Und vom Journalistenverband wird dieses Verhalten auch noch honoriert.
Quelle:
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