Historisches Urteil in Koblenz: Wikipedianer muss 8000 € Strafe zahlen
Aktualisiert: 25. Jan. 2021
Hohe Geldstrafe für Unwahrheiten in der Wikipedia
Das Landgericht Koblenz hat in einem bahnbrechenden Verfahren, den Wikipedia-Autor "Feliks" zu einer Geldstrafe, in Höhe von 8000 € verurteilt. "Feliks" hatte über den Geschädigten falsche Behauptungen aufgestellt. Diese mussten mit sofortiger Wirkung aus dem Netz genommen und gelöscht werden.
Aufgrund der Lügen, die über den Geschädigten veröffentlicht wurden, konnte das Gericht zum Klarnamen des Autors vordringen und sein Pseudonym demaskieren. Es handele sich um eine noch lebende Person, die hier auf das übelste diffamiert wurde, daher könne sich der Beklagte nicht auf sein Recht auf Anonymität berufen. Der Geschädigte hat durch die "Lügenmärchen", die über ihn geschrieben wurden, erheblichen finanziellen und persönlichen Schaden davon getragen.
Wikipedia als Rufmordpranger
Als fünft-meist besuchte Internetseite der Welt, genießt die Wikipedia ein hohes Vertrauen bei Usern rund um die Welt. Außerdem brüstet sie sich mit dem Label "Enzyklopädie", die neutral das gesammelte Wissen aufbewahrt und verbreitet. Die Struktur ist komplex aufgebaut: Da gibt es die einfachen Autoren, jeder, mit einem Internetanschluss kann mitmachen, sich registrieren und Beiträge bearbeiten. Dann wären da, die aktiven und passiven Sichter und schließlich die Administratoren, mit teils erheblich weitreichenderen Nutzungsrechten als der Rest.
Diese missbrauchen ihren Status wissentlich und beteiligen sich an regelrechten "Hetzjagden" auf Personen des öffentlichen Lebens. Und das, obwohl es in der Wikipedia durchaus Regeln gibt. Und zwar strenge Regeln. Doch scheinbar existieren die nur auf dem Papier, denn die eingefleischten "Meinungshüter", scheren sich nicht darum. Kritiker nennen das Online-Lexikon daher auch "vom Kern her verfault".
Eine kleine Clique von Schreiberlingen ist also hyperaktiv und gestaltet sich die "Wikipedia-Welt", wie sie ihnen gefällt. Geheimdienste sind heute nicht mehr notwendig, um Personen des öffentlichen Lebens "unschädlich" zu machen. Dafür gibt es heute Portale, wie die Wikipedia. Und wie schwer es ist, dagegen vorzugehen, zeigt die Tatsache, dass es bisher nahezu keine Erfolgsaussichten hatte, eben dagegen vorzugehen. Vielleicht war dieser Prozess nun aber ein Anfang und bringt einen Stein ins Rollen.
Das Koblenzer Urteil darf also gerne vervielfältigt werden.
Quellen und Anmerkungen:
(2) Elias Davidsson – Wikipedia
(3) Wikipedia:Ignoriere alle Regeln – Wikipedia
Wichtig! Wenn sie auch eine Person des öffentlichen Lebens sind und Probleme mit der Wikipedia haben, dann melden sie sich per E-Mail an markus@wikihausen.de (Markus Fiedler von "Geschichten aus Wikihausen")