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Gaza-Konflikt gerät außer Kontrolle - mehr als 80 Tote. Auch Tel Aviv unter Beschuss



Im aktuellen Gaza-Konflikt nehmen die Spannungen immer weiter zu. Es herrscht unfassbares Leid auf beiden Seiten, wobei die Palästinenser ein vielfaches mehr an Opfern zu beklagen haben. Es erfolgen Angriff auf Angriff und das von beiden Parteien. Die Lage droht zu eskalieren.


In Tel Aviv heulten heute nach Angaben der dpa die Alarmsirenen, weil die Stadt erneut unter Beschuss stand. Rund 1600 Raketen wurden seit Montag auf Israel abgefeuert, sieben Menschen starben, darunter ein fünf-jähriger Junge. Laut einem Sprecher der Kassam-Brigaden zeigen sich die militanten Hamas bereit, den Konflikt weiterzuführen:


"Die Entscheidung, Tel Aviv, Jerusalem, Aschkelon, Aschdod und Be'er Scheva zu beschießen, fällt uns leichter, als einen Schluck Wasser zu trinken."

Gaza-Stadt am 13.Mai. Ein Haus wird zerstört


Die Hamas feuern bereits zum fünften Mal auf die Hafenstadt Tel Aviv, ein Ende der Bombardements ist nicht in Sicht.


Die israelische Luftwaffe beschoss nach Angaben von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu fast 1000 Ziele im Gazastreifen. Es wurden unter anderem drei Hochhäuser zerstört und 80 Menschen getötet, darunter 17 Kinder.


Im muslimischen Fastenmonat Ramadan und im Zuge der Absage der palästinensischen Parlamentschaftswahlen, sowie Zwangsräumungen von palästinensischen Familien durch israelische Siedler, begann der Konflikt in den letzten Tagen wieder ernster zu werden. Hinzu kamen Polizeiabsperrungen in der Jerusalemer Altstadt, die viele junge Palästinenser als Demütigung empfanden. Auch heftige Auseinandersetzungen auf dem Tempelberg zwischen Juden und Arabern trugen zur Zuspitzung bei. Die Al-Aqsa-Moschee und der Felsendom ist die drittheiligste Stätte im Islam. Aber auch für das Judentum ist sie ein heiliger Ort, weil dort früher zwei jüdische Tempel standen.


Für den 29-jährigen Baschir al-Saitunia aus Gaza ist Israels Vorgehen im Osten von Jerusalem der Auslöser für die Eskalation. Der internationalen Gemeinschaft, aber auch der islamischen Welt wirft er vor, nichts zu unternehmen was den Konflikt regeln könne:


"Glauben Israel und die Welt, dass die Palästinenser, vor allem die militanten Gruppierungen, dem schweigend zusehen können? Natürlich nicht. Als die Palästinenser verstanden haben, dass sie allen egal sind, haben sie angefangen, sich selbst zu verteidigen".

Niemand könne auf die Straße gehen, so "entsetzlich" sei die Lage aktuell in Gaza.


Die islamistische Hamas sieht sich als Verteidiger Jerusalems. Sie setzte der israelischen Polizei und den Siedlern zu Wochenbeginn ein Ultimatum, den Tempelberg umgehend zu verlassen. Als das nicht geschah, begannen die Milizen mit ihre Angriffen.


Angeblich bemühen sich inzwischen Unterhändler Ägyptens, Katars und der UN um einen Waffenstillstand, die Aussichten auf einen Erfolg stehen aber momentan nicht gut. Israels Sicherheitskabinett hat schon die Ausweitung der Militäreinsätze beschlossen und will gezielt wichtige Symbole der Hamas angreifen.


In den Städten des Kernlandes sorgen derweil Unruhen zwischen Juden und Arabern für Besorgnis. Jüdische Synagogen werden angezündet, arabische Geschäfte geplündert, Steine fliegen auf Autos und Passanten. Und das in Gegenden, in denen Juden und Araber bisher friedlich miteinander gelebt haben. Netanjahu versuchte in der Nacht zum Donnerstag die Feindseligkeiten zu beschwichtigen:


"Nichts rechtfertigt das Lynchen von Juden durch Araber, und nichts rechtfertigt das Lynchen von Arabern durch Juden".

Laut der Times of Israel wurden auch drei Raketen aus dem Libanon in Richtung israelische Nordküste abgefeuert. Sie landeten jedoch im Meer und konnten somit keinen Schaden anrichten. Beim israelischen Militär wollte sich bislang noch niemand dazu äußern, von wem die Raketen stammten. Der Nachrichtensender MTV geht von einer Splittergruppe der Palästinenser im Libanon aus, jedoch nicht von der Hisbollah.


Ob die tiefgreifende Spaltung zwischen den beiden Völkern je wieder wettzumachen ist, bleibt abzuwarten. Momentan sieht es eher nach einem verheerenden Krieg, mit vielen unschuldigen, zivilen Opfern aus.


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