G20-Gipfel: Putin wird von Gastgeber Indonesien nicht ausgeladen. Jakarta setzt auf Diplomatie
Trotz massiven Drucks aus dem "Wertewesten" wird Indonesien, der Gastgeber des kommenden G20-Gipfels den russischen Präsidenten Vladimir Putin nicht ausladen. Man möchte in den asiatischen und afrikanischen Staaten Diplomatie und keine noch stärker angeheizte Konfrontation.

Foto: pixabay.com
Indonesien ist Gastgeber des kommenden G20-Gipfels diesen November in Jakarta und hat nicht vor, Russlands Präsidenten Vladimir Putin von dem Treffen auszuladen. Stattdessen setzen die asiatischen Staaten auf Diplomatie und wehren sich gegen eine noch weiter ausufernde Konfrontation mit Russland. Der Präsident von Indonesien Joko Widodo ist derzeit in Europa und nahm schon am G7-Gipfel im bayerischen Elmau teil. Danach wird er zum ukrainischen Präsidenten Selenskji reisen und dann weiter nach Moskau um Putin zu treffen. Widodo hat es sich zur Aufgabe gemacht, die drohende Nahrungsmittelkrise für die islamische Welt abzuwenden und "ein Dialogforum für den Frieden zu eröffnen, um Frieden zu schaffen, weil der Krieg beendet werden muss" so der indonesische Präsident auf einer Pressekonferenz in Jakarta vor zwei Tagen.
Widodo und Selenskji wollen bei ihrem Treffen in Kiew über die Lieferketten für Lebensmittel sprechen, danach will er Putin um die Beendigung des Angriffskrieges bitten und einen Dialog zwischen den Staatsoberhäuptern Russlands und der Ukraine organisieren. Bislang wurde dieser Dialog von beiden Seiten abgelehnt. Zum G20-Gipfel in Jakarta soll Putin aber dennoch kommen, Indonesien lehnte es bislang ab, Vladimir Putin die Teilnahme an dem treffen zu verweigern. Indonesien unterhält gute Beziehungen zu Russland und das soll offensichtlich auch so bleiben aber die Ukraine war in den letzten Jahren Jakartas größter Getreidelieferant und ein Stopp dieser Lieferungen würden das Land hart treffen.
Der globale Süden hat aber sicherlich kein Interesse an einer so massiven Sanktionspolitik gegen Moskau wie der Westen und möchte auch keine ausartende Konfrontation. Die wirtschaftlichen Auswirkungen für das eigene Land sollen durch Diplomatie und Gespräche so gut wie möglich abgefedert werden, ganz im Gegensatz zu Europa, das aufgrund eines Maßnahmenwahns gegen Moskau die heimischen Volkswirtschaften geradezu in den Abgrund steuert.
Quellen: