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Energiekrise: Erste deutsche Stadt warnt vor Blackout

Die Klosterstadt Hornbach hat seinen Bürgern Checklisten und Tipps für einen, bis zu zwei Wochen andauernden Stromausfall zukommen lassen. Der Bürgermeister warnte in seinem Brief vor einem Blackout aus verschiedenen Gründen.


Die Stadt Hornbach in Rheinland-Pfalz hat seine Einwohner in einem Brief vor einem Stromausfall (Blackout) gewarnt, der bis zu zwei Wochen andauern könnte. Den Bürgern wurden Broschüren geschickt, die Tipps für dieses Szenario enthalten, unter anderem für genug Trinkwasser- und Lebensmittelvorräte zu sorgen und ausreichend Brennmaterial wie Holz oder Kohle daheim anzulagern. Eine Liste von haltbaren Lebensmitteln, die nicht im Kühlschrank gelagert werden müssen enthielt die Broschüre auch.


Außerdem wird empfohlen, Kerzen, wenn möglich ein batteriebetriebenes Radio, Taschenlampen, einen Campingkocher und weitere nützliche Dinge anzuschaffen. Die Menschen sollten auch über ausreichend Bargeldreserven verfügen denn im Fall eines Blackouts würden elektronische Bezahlsysteme und Geldautomaten auch nicht mehr funktionieren. In dem Brief des Hornbacher Bürgermeisters an seine Bürger heißt es unter anderem:


„Wir leben im Moment in einer unruhigen Zeit. Coronapandemie, Versorgungsengpässe, Gasversorgungskrise, Strommangel, Preissteigerungen und insbesondere im Baugewerbe Lieferprobleme.
Falls jetzt noch in der letzten Phase des Winters ein Kälteeinbruch kommt, wie aktuell in den USA, so könnten wir ein Stromversorgungsproblem bekommen (electricitymap.org), einen sogenannten Blackout (blackout-news.de).“


In der Saarbrücker Zeitung findet man folgende Passage zu dem befürchteten Szenario:


„Seit einigen Tagen ist die Broschüre der Hornbacher Kat-Gruppe, gemeinsam mit einer Broschüre des Bundesamtes, bereits in vielen Hornbacher Haushalten verteilt worden – begleitet von einem von Bürgermeister Reiner Hohn unterzeichneten Brief. Dieser sorgte am Wochenende und am Montag für viele Diskussionen in Facebook-Gruppen vor allem in Hornbach und Zweibrücken. Zweifel an der Echtheit waren schnell geklärt. Einige Kritiker störten sich am alarmistischen Tonfall – doch ganz überwiegend gab es viel Lob dafür, dass Hornbach seine Bürger/-innen auf Katastrophenfälle vorbereite: Daran sollten sich auch andere Kommunen ein Beispiel nehmen.“

Hier der Brief von Bürgermeister Reiner Hohn an seine Gemeinde:



Als Reaktion des Bürgermeisters auf die Kritik seines angeblichen Alarmismus schrieb die Saarbrücker Zeitung:


„Auf Merkur-Anfrage bedauerte Bürgermeister Reiner Hohn am Montag: „Einige Sätze waren vielleicht ein bisschen zu alarmistisch.“ Er verstehe, wenn insbesondere ältere Menschen dadurch beunruhigt seien. Dies wolle er so natürlich nicht. Grundsätzlich wichtig sei ihm aber, darauf aufmerksam zu machen, wie man sich mit einfachen Mitteln auch auf unwahrscheinliche, aber mögliche Notfälle vorbereiten kann. Deshalb begrüße er das Engagement der etwa 20-köpfigen Hornbacher Katastrophenschutzgruppe sehr. Sie wurde 2017 von Rolf Behnke initiiert.“

Deutschland hat ein hausgemachtes Energieproblem, und vorsorgen für einen immer wahrscheinlicher werdenden, flächendeckenden Blackout erscheint immer plausibler. Durch die völlig abstruse und fehlgeleitete Energiepolitik in Deutschland und Europa werden solche Szenarien immer offensichtlicher.


Schon jetzt befinden sich Europas Erdgasspeicher auf einem negativen Rekordniveau und es ist erst Februar. Die Gasspeicher wurden über den Sommer nur zu 75 und nicht wie üblich zu 100 Prozent gefüllt, durch die forcierte Energiewende hin zu erneuerbaren Ressourcen ist der Mix aus Wind-, Wasser-, Solar-, Gas- und Atomenergie zu vielfältig geworden. Der letzte Winter war nahezu durchgängig windstill, dadurch musste Gas zur Stromerzeugung verwendet werden das jetzt in den Speichern fehlt.


Zudem geht der europäische Plan, sich von russischem Erdgas zu emanzipieren und stattdessen auf US-amerikanisches Flüssiggas zu setzen nicht auf, weil die Amerikaner mittlerweile aufgrund höherer Renditen lieber asiatische Länder beliefern, Europa bleibt außen vor. Gas ist innerhalb der EU zu einem Spekulationsobjekt an den Börsen geworden, die Importeure stecken sich die fetten Gewinne in die eigenen Taschen und die einfachen Bürger bleiben auf den hohen Rechnungen sitzen. Und was auch entscheidend für Europas Energiepolitik ist, ist die Tatsache, dass russische Konzerne wie Gazprom gerne langfristige Lieferverträge hätten da auch die Infrastruktur für den Gasexport viele Milliarden verschlingt und die Konzerne somit Planungssicherheit haben wollen.


Auch der Endverbraucher würde sich eher über stabile und planbare Energiepreise freuen als immer damit rechnen zu müssen, die nächste Stromrechnung aufgrund sprunghaft steigender Kosten nicht mehr bezahlen zu können. Alles in allem fördert die, von der EU-Kommission vollzogene Energiepolitik das Risiko eines langwierigen Blackouts in Europa. Man kann sich aber dem Eindruck nicht erwehren, als sei das ein Ziel der Kommission um das größtmögliche Chaos für einen "Great Reset" zu erzeugen um danach als "Wohltäter" wieder alles aufzubauen. Die Zutaten für einen Stromausfall, auch über mehrere Wochen sind jedenfalls alle vorhanden und die ersten Kommunalpolitiker scheinen die Zeichen der Zeit erkannt zu haben.


Was der Gesellschaft in so einem Fall aber drohen kann, schrieb schon Marc Elsberg in seinem weltberühmten Bestseller "Blackout, morgen ist es zu spät", den ich als Lektüre wärmstens empfehle. Wärmstens, solange die Heizung noch funktioniert.


Quellen:


(1) broschuere_kat_hornbach_dl.pdf (klosterstadt-hornbach.de)

(2) Katastrophenschutz: Stadt Hornbach empfiehlt: für Stromausfälle rüsten (saarbruecker-zeitung.de)

(3) https://www.artikeleins.info/post/energiekrise-deutschlands-gasreserven-schon-zu-zwei-drittel-verbraucht

(4) Blackout (Taschenbuch), Marc Elsberg (hugendubel.de)

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