Ein Gasembargo schadet uns weitaus mehr als den Russen
Das geplante Gasembargo gegen Russland wird laut führenden Experten dramatische Konsequenzen haben. Aber nicht für Russland sondern für die deutsche Wirtschaft und die einfachen Bürger. Die Konsequenzen eines derartigen Handelns scheinen vielen Menschen noch nicht bewusst zu sein.

Führende Experten aus der Wirtschaft und dem technischen Bereich warnen vor einem übereilten Gasembargo gegen Russland. Eine derartige Maßnahme hätte ungeahnte Folgen für Deutschland, Russland schadet es kaum, da Moskau seine fossilen Brennstoffe einfach nach Asien abverkauft.
Doch in Deutschland scheint die Haltung vieler Menschen den gesunden Menschenverstand und die Sorge um die eigene Existenz verdrängt zu haben. Es wird ausschließlich mit der Solidarität für die Ukraine argumentiert, eigene Interessen kommen gar nicht mehr zur Geltung. Eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung berechnete nun einen eklatanten Einbruch der deutschen Wirtschaftsleistung, sollte innerhalb von einem Jahr das russische Gas abgeschaltet werden. Demnach würde Deutschland innerhalb eines Jahres ein Einbruch des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von zwölf Prozent drohen, die Erträge der Industrieproduktion würden auf knapp 286 Milliarden sinken. Das entspräche einem Verlust von 114 Milliarden Euro für die Branche. Zusammen mit den erhöhten Energiepreisen würde das BIP massiv einbrechen, acht bis zwölf Prozent würde die deutsche Wirtschaftsleistung einbüßen müssen.
Der Studienautor Tom Krebs hält einen endgültigen Lieferstopp von russischem Erdgas frühestens im Jahr 2025 für verkraftbar. Bis dahin könnten die Importe ersetzt werden und andere Energieträger würden Verwendung finden. Krebs fährt fort:
„Wenn es um Erdgas geht, besteht ein erheblicher Unterschied zwischen einem Anpassungszeitraum von maximal einem Jahr und einem dreijährigen Anpassungszeitraum."
Krebs warnte zudem vor sogenannten "Kaskadeneffekten" mit denen auch andere Branchen betroffen sein könnten, die nicht so sehr auf Gas angewiesen sind. Der volkswirtschaftliche Schaden würde dadurch "drastisch" erhöht werden und außerdem stünde die Wirtschaft aufgrund der vergangenen zwei Jahre Pandemie und der Finanzkrise aus dem Jahr 2009 ohnehin unter starkem Stress. Der Klimawandel und die sozialen Spannungen aufgrund von stark ansteigenden Lebensmittel- und Energiepreisen würden ihr übriges für den Abgesang der deutschen Wirtschaft beitragen, sollte auch noch auf Erdgas aus Russland verzichtet werden.
Schon vor einiger Zeit hatte der ehemalige Chef des Energiekonzerns EON, Johannes Teyssen vor einem umfangreichen Gasembargo gewarnt und bezeichnete einen solchen Schritt als "hochgefährlich". Wirtschaftsminister Robert Habeck und der Chef der Bundesnetzagentur Klaus Müller rieten den Menschen zwar zum Verzicht auf tägliches Duschen und forderten zum Sparen von Energie auf, Teyssen hält diese Parolen allerdings für nicht essentiell, denn es gehe vielmehr darum, dass in vielen Produkten sehr viel Chemie stecke und die erfordere Energie zur Herstellung. Teyssen wörtlich:
„Wenn es darum ginge und das regelbar wäre, dann hätten wir das schon längst.“ Tatsächlich gehe es aber „wirklich um einen weitgehenden Zusammenbruch der industriellen Grundstruktur, die Erdgas braucht und der ganzen Wertschöpfungsketten dahinter.“
Ein weiterer Kritiker eines Gasembargos ist der Hauptgeschäftsführer der Chemischen Industrie Wolfgang Große Entrup, der schon Anfang April 2022 ähnliche Warnungen formulierte. Man müsse bei einem kurzfristigen Lieferstopp mit schwerer Rezession "und mit einem massiven Verlust von Arbeitsplätzen" rechnen, auch Industriezweige wie Automobil- , Bau- und Ernährungsindustrie sowie die Landwirtschaft und die Elektronikfirmen wären davon betroffen. All diese letztgenannten Branchen würden häufig unterschätzt was ihren Energiebedarf angeht, so Entrup.
Doch solange eine nicht gewählte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen nach wie vor die Kriegs- und Sanktionstrommel rührt und den unverschämten Forderungen eines ukrainischen Botschafters Melnyk nachgeht, werden die mahnenden Stimmen der Vernunft wohl untergehen. Sorge bereitet zudem, dass linksgrüne radikale Klimaaktivisten wie Luisa Neubauer so einen großen Einfluss auf die deutsche Bundesregierung auszuüben scheinen und mit ihrer kindlichen Haltung und dem Gebrabbel von Solidarität das Land in eine energiepolitische Vollkatastrophe steuern.
Aber genau diese Aktivisten sind es am Ende sicherlich nicht, die die Zeche bezahlen, im Gegenteil, müssen wie so oft die einfachen Leute für die Agenda der Privilegierten aufkommen. In diesem Fall wohl mit dem Verlust von Wohlstand, Einige sicherlich sogar mit der Zerstörung der eigenen Existenz und dem Abrutschen in eine staatlich verursachte Armutsspirale.
Quellen:
(1) https://www.boeckler.de/pdf/PM_imk_2022_05_09.pdf