Digitaler Impfpass ist der Weg in einen beispiellosen Überwachungskapitalismus
Aktualisiert: 19. Jan. 2022
Geht es bei den digitalen Impfpässen, die für das alltägliche Leben immer unabdingbarer werden wirklich um den Schutz der öffentlichen Gesundheit? Oder nutzen die Giganten des globalen Kapitalismus die Corona-Krise um digitale, personalisierte ID-Systeme im Stile eines Sozialkreditsystems einzuführen?

Im indischen Bundesstaat Jharkhand starb im Jahr 2017 eine 67-Jährige einen qualvollen Hungertod. Warum ist das geschehen und warum sagt genau dieser Einzelfall soviel über unsere heutige, weltweite Situation aus?
Devi wurde als eine von damals 1,3 Milliarden Indern dazu angehalten, sich in einem biometrischen, digitalen ID-System mit Namen Aadhaar zu registrieren. Damit erhielt sie Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen, unter anderem erhielt sie dadurch ihre monatliche Ration von 25 Kilogramm Reis. Doch etwas stimmte nicht mit dem System, ihr Fingerabdruck wurde von der Software nicht erkannt und so bekam sie nicht ihre Essensration, die sie dringend brauchte. In den folgenden Monaten konnte keine Lösung für dieses Problem gefunden werden, Devi hatte nichts mehr zu essen und starb einen qualvollen Hungertod in ihren eigenen vier Wänden.
Auch Premani Kumar, eine 64 Jahre alte Frau verstarb 2017 an Hunger und Erschöpfung, weil das Aadhar-System ihre Rentenzahlungen ohne ihre Erlaubnis an jemand anderen überwiesen hatte. Premanis Essensrationen wurden allerdings zeitgleich auf ein Minimum reduziert. Santoshi Kumari, eine elfjährige aus Jharkhand starb grausam an Hunger, während sie auf der Straße um Reis bettelte. Die Lebensmittelkarte ihrer Familie wurde storniert, weil sie nicht mit der digitalen Aadhaar-ID verbunden war.
Diese drei herzzerreißenden Fälle sind nur ein kleiner Bruchteil von unzähligen ähnlichen Schicksalen in den ländlichen Regionen Indiens im Jahr 2017. Sie alle waren auf das digitale Aadhaar-System zurückzuführen.
Aadhar ist ein Megaprojekt
Aadhar ist das größte digitale, biometrische ID-Programm, das jemals entwickelt wurde. Über eine Milliarde Inder sind in der Datenbank erfasst. Sie dient als Portal für Regierungsdienste, verfolgt aber auch die Bewegungen der Menschen, ihren aktuellen Beschäftigungsstatus und ihr Konsumverhalten. Somit dient Aadhar als eine Art Sozialkreditsystem für den Zugang zu vielen Dienstleistungen im Land.
Der Gründer der Plattform, ein Milliardär namens Nandan Nilekani wird von westlichen Oligarchen, wie zum Beispiel Bill Gates als Held gefeiert, da sich diese Großunternehmer durch den Ausbruch der Corona-Krise diese Art sozialen Überwachungssystems auch für die westlichen Länder wünschen. Einige Initiativen, die von Gates unterstützt werden , versuchten schon vor Corona den Aadhar-Ansatz in ihre Länder zu transferieren, scheiterten aber noch häufig an zu hohen Datenschutzhürden.
Digitale Impfpässe als Köder zur "Normalität"
Die Menschen im Westen sehnen sich nach einem Ende der pandemiebedingten Einschränkungen des öffentlichen Lebens und so wurde ihnen die digitale Zertifizierung ihrer Covid-Impfungen als Schlüssel zum Wiederhochfahren der Wirtschaft und des kulturellen Lebens in Aussicht gestellt. Letztlich bewirken die sogenannten Gesundheitspässe aber das Gegenteil. Die Maßnahmen bleiben und die digitale Überwachungsinfrastruktur wird weiter ausgebaut.
Die militärische, mit Überwachungssystemen betraute Firma Thales bringt es auf den Punkt. Impfpässe seien "ein Vorläufer für digitale ID-Geldbörsen", so das Unternehmen auf Twitter, das unter anderem auch für die westliche Militärallianz NATO Aufträge ausführt.

Der CEO von iProove, einem biometrischen ID-Unternehmen geht noch weiter - "die Entwicklung von Impfzertifikaten wird in Zukunft den gesamten Bereich der digitalen ID bestimmen", so das Unternehmen das auch für die amerikanische Homeland-Security arbeitet. Corona ist also nur die Ablenkung von einer viel größeren Kontrollagenda, um die es wirklich geht.
Der nationale Sicherheitsstaat verspricht sich von den digitalen Impfzertifikaten eine umfangreiche Kontrolle über ihre Bevölkerungen. Die ehemalige Datenschutzbeauftragte aus Ontario in Kanada, Ann Cavoukian verwies auf den Umstand, dass das System mit den Impfnachweisen in ihrer Region bereits " ein neues, unausweichliches Netz der Überwachung mit Geolokalisierungsdaten" sei.
Bill Gates und andere Tech-Giganten erzielten durch digitale Währungssysteme bereits sehr hohe Profite im globalen Süden. Dort leben hunderte Millionen von Menschen ohne ein eigenes Bankkonto und sind damit von jeglichem elektronischem Zahlungsverkehr abgeschnitten. Noch. Denn die weltweite Digitalisierung verspricht den Eliten eine endgültige Transformation der Weltwirtschaft und aller politischer Institutionen auf dem Planeten.
Da sich an der Basis allerdings langsam Widerstand gegen die Drangsalierung mit den Immunitätsausweisen regt, müssen die Herrschenden einen Zahn zulegen. Sie merken, dass ihr Plan sonst nicht aufgehen würde und führen nun nach und nach die Technologie der digitalen Totalüberwachung auch im Westen ein. Teilweise geschieht dies sogar schon mit Impfpflichten für die Bürger, zum Beispiel in Österreich und Deutschland.
Der Covid-Pass als Eintrittskarte zum Leben?
In vielen Ländern der Welt ist die nicht ganz risikofreie Behandlung mit den neuartigen Substanzen gegen das Coronavirus bereits Voraussetzung zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben.
Indonesien hat bereits eine obligatorische Impfung eingeführt, wer sich weigert bekommt eine Geldbuße aufgebrummt oder wird vom sozialen Leben komplett ausgeschlossen. Auch Griechenland will jetzt eine Impfpflicht für über 60-Jährige einführen, in Bars und Restaurants müssen alle Besucher ihren Immunitätsstatus nachweisen. In Frankreich wurden die Menschen dazu verpflichtet, für Restaurants, Bars, den öffentlichen Nahverkehr und Veranstaltungen einen Impfnachweis vorzulegen, was im gesamten Land zu heftigen Protesten führte. Jean-Luc Mélenchon, ehemaliger französischer Präsidentschaftskandidat, nannte die Maßnahmen "absurd, unfair und autoritär."
In Italien müssen die Menschen sogar am Arbeitsplatz den sogenannten "Green Pass" dabeihaben. Er bescheinigt, dass man entweder geimpft, genesen oder getestet ist. Bei Verstößen droht die Kündigung durch den Arbeitgeber. Auch Deutschland hat die sogenannte 3G-Regel am Arbeitsplatz eingeführt. In beiden Ländern darf auch der öffentliche Nahverkehr nur noch mit Nachweis benutzt werden, vom Zutritt in den Einzelhandel ganz zu schweigen. Die sozialen Medien in Italien zeigen mittlerweile Szenen gesellschaftlicher Ausschlüsse gerade älterer Menschen ohne einen "Green Pass". Sie werden teils von lebenswichtigen Dienstleistungen abgeschnitten.

Auch in Litauen gibt es harte Restriktionen, wenn man nicht geimpft oder von Covid genesen ist. Restaurants, Einkaufszentren, Büchereien, Banken, Versicherungen, Universitäten, Nahverkehr und sogar stationäre medizinische Behandlung sind tabu. Gluboco Lietuva, ein Litauer der die Impfung ablehnt, schrieb dazu auf Twitter:
"Ohne Covid-Pass werden meine Frau und ich aus der Gesellschaft verbannt. Wir haben kein Einkommen. Die meisten Einkäufe sind nicht möglich. Wir können kaum existieren."

Nach Kanada und in die USA kann man nur noch vollständig geimpft einreisen, Joe Biden wollte sogar eine allgemeine Impfpflicht für alle Amerikaner einführen, was aber von den Gerichten jüngst abgeschmettert wurde. Israel gilt als "Vorzeigestaat", was das Impfen angeht. Die Bürger werden mittlerweile schon dazu angehalten, sich die vierte Dosis abzuholen. Wer "nur" dreimal in den Genuss der Substanz kam, gilt fortan als "ungeimpft" und wird vom sozialen Leben wieder ausgeschlossen. Die New York Times nannte dieses Vorgehen "rechtlich, moralisch und ethisch fragwürdig."
Das UCHealth-Krankenhaus im Bundesstaat Colorado will ungeimpften Menschen sogar die lebensrettenden Organtransplantationen verweigern, was die Betroffenen teilweise dazu veranlasst diese in Texas durchführen zu lassen. Seit dem 13. September gilt als quasi Einreiseticket nach New York der "Key to NYC", sprich ein Impfnachweis ohne den einem die Einreise in die US-amerikanische Metropole verweigert wird. Außerdem wird so der Zugang zu Restaurants, Theatern, Sportveranstaltungen, Konzerten und vielem mehr geregelt.

New Yorks Bürgermeister de Blasio sagte dazu:
"Wenn Sie vollständig an unserer Gesellschaft teilnehmen wollen, müssen Sie sich impfen lassen. New York City ist ein wunderbarer Ort, buchstäblich voller Wunder (...) Wenn Sie nicht geimpft sind, können Sie leider nicht teilnehmen."
Der Covid-Pass wird nicht mehr verschwinden
Der amerikanische Fernsehsender CNN bezeichnete die digitalen Impfzertifikate im Sommer zwar noch als "nützliche, vorübergehende Maßnahme", doch es wird so langsam immer offensichtlicher, dass es sich bei der Implementierung dieser Infrastruktur um etwas handelt, das die Menschen im Westen Europas und Nordamerikas so schnell nicht wieder los werden. Auf absehbare Zeit werden Immunitätsnachweise als eine Art "Reisepassersatz" gelten, die Menschen werden somit einer dauerhaften Überwachung all ihrer Bewegungen und Transaktionen ausgesetzt sein.
Dr. Kerry Chant, Gesundheitsminister im australischen Bundesstaat New South Wales erklärte Ende August diesen Jahres, die Bürger müssten sich an regelmäßige Impfungen gegen Covid-19 gewöhnen. Sie sprach von einem "regelmäßigen Zyklus" sich immer wiederholender Impfungen, die nötig seien um am Leben teilzunehmen.
Albert Bourla, der CEO des Pharmariesen Pfizer sprach von jährlich vorgeschriebenen Impfungen. Ihn wird es freuen, denn die Aktien seines Konzerns sind seit Beginn der weltweiten Impfkampagne quasi durch die Decke gegangen. Da sich das Virus trotz aller Bemühungen mancher Länder, wie beispielsweise Neuseelands, eine "No-Covid"- Strategie zu fahren, sich nicht ausrotten lassen wird, sondern irgendwann endemisch, sprechen einige Verantwortliche bereits davon, dass diese "neue Normalität" ein "Leben in Wellen" bedeuten kann.
Im Mai 2020, nur sieben Wochen nach Start der sogenannten Pandemie schwärmte der Tech-Milliardär und Gründer von Microsoft Bill Gates bereits von den Aussichten, digitale Impfzertifikate einzuführen. Er versprach sich schon zu dieser Zeit eine umfangreiche Kontrolle des Immunstatus aller Menschen auf dem Planeten. Seine Prognosen sind eingetroffen, die Zertifikate sind nicht mehr wegzudenken, die Menschen haben sich schon daran gewöhnt, jedem beliebigen Kellner oder Supermarktkassierer ihre intimen medizinischen Daten offenzulegen. Andere, kritische Bürger sehen in dieser Überwachungsstruktur einen massiven Eingriff in ihre Grund- und Freiheitsrechte. Sich alle paar Monate einen "Booster" abzuholen, nur um ins Restaurant zu dürfen, halten diese Menschen für einen Affront gegen ihre Persönlichkeitsrechte.
Kanada verlangt bei der Einreise die Nutzung einer App, auf der der Impfstatus zu sehen ist. Auch für Inlandsreisen müssen die Kanadier seit dem Frühherbst über einen entsprechenden Nachweis verfügen. Für Einreisen in die EU gilt seit Sommer eine ähnliche Regelung Das sogenannte "Digital Green Certificate" soll Geimpften, Genesenen und negativ Getesteten die Freizügigkeit während der sogenannten Pandemie innerhalb Europas gewährleisten.
Frankreichs Regierung arbeitet mit einem Technologieunternehmen namens IDEMIA zusammen. Diese Firma erleichtert es den Franzosen, ihre Identität nachzuweisen, sowie jegliche Online-Transaktionen per Smartphone durchzuführen. Auf der von IDEMIA entwickelten App können die Bürger ihren elektronischen Personalausweis abspeichern, der in Frankreich als Reaktion auf die Pandemie im August 2021 eingeführt wurde. Außerdem entwickelte der Konzern einen digitalen Immunitätsausweis, den sogenannten "Gesundheits-Travel-Pass", der es den Menschen erlaubt, ihren Impfstatus digital nachzuweisen.
In manchen US-Bundesstaaten wird zwar noch der alte Impfpass aus Papier akzeptiert, einige Staaten haben allerdings schon umgestellt und lassen nur noch digitale Nachweise zu. New York, New Jersey, Illinois und Hawaii zum Beispiel haben bereits Apps eingeführt, mit denen sich die Bürger ausweisen können. In New York kann man bereits via Armband von ImmunaBand aller Welt seinen Immunitätsstatus zeigen.

Technokraten und Oligarchen in den Vereinigten Staaten haben durch die Privatisierung von digitalen Immunitätsausweisen das große Los gezogen. Es handelt sich hier um eine Gruppe supranationaler, neoliberaler Multimilliardäre, die den Globus kontrollieren wollen.
Die Interessen der Großkonzerne
Private Stiftungen, Megakonzerne und internationale Finanzinstitutionen spielen die führende Rolle bei der Implementierung dieses weltweiten Ausbaus der digitalen Überwachung. Die Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen (WHO) wird zu 80 Prozent durch private Milliardäre und Oligarchen finanziert und hat bei der Koordinierung dieser Infrastruktur die Federführung. Man kann die WHO daher heutzutage sicherlich nicht mehr als öffentliche, dem Allgemeinwohl dienende Institution von Staaten klassifizieren, sondern als Spielwiese der Superreichen und Kontrollfaschisten.
Schon vor Jahren erzählte die ehemalige WHO-Direktorin Margaret Chan der Filmproduzentin Lilian Franck, dass nur 30 Prozent ihres Budgets aus "planbaren Mitteln" komme. Für die restlichen 70 Prozent müsse sie "ihren Hut nehmen, um die Welt ziehen und um Geld betteln", so Chan in dem Film "Trust WHO" von 2018. Und wenn sie von den Reichen dann Geld erhalte, seien diese Spenden in den meisten Fällen zweckgebunden. Ein Dilemma.
Die Bill & Melinda Gates Foundation ist eine private Stiftung des Milliardärs und zweitreichsten Mannes der Welt, Bill Gates und seiner mittlerweile Ex-Frau Melinda. Die Stiftung ist der zweitgrößte Einzelspender der WHO und finanzierte vor einiger Zeit ein Programm mit dem Namen "Anleitung zur Implementierung von weltweiten Immunitätsausweisen." Co-Autoren des Papiers waren Funktionäre der Rockefeller-Stiftung und der Weltbank.

Bill Gates und Tedros Adhanom Gebreyesus, Generaldirektor der WHO
Die WHO kündigt zwar regelmäßig neue Projekte an, doch es gibt nur wenige, die nicht vorher von Gates und anderen reichen Oligarchen geprüft und verabschiedet werden. Die Prioritäten in Sachen "Gesundheitsschutz" der Bill & Melinda Gates Foundation sind zu denen der WHO geworden. In Zusammenarbeit mit dem Weltwirtschaftsforum in Davos (WEF) werden sogenannte Taskforces gegründet und Agenden beschlossen, die sich größtenteils mit dem Thema Digitalisierung befassen.
Das WEF, bekannt als Organisation für öffentlich-private Zusammenarbeit ist in Wirklichkeit ein Think Tank der reichsten und einflussreichsten Menschen auf diesem Planeten. Offiziell will man sich bei der NGO um die "Verbesserung des Zustands der Welt" bemühen, doch gilt das WEF als globaler Vordenker der vierten industriellen Revolution und des globalen Stakeholder-Kapitalismus. Jedes Jahr treffen sich Banker, Hedgefods-Manager, CEO`s, Medienmogule und Politiker um über die Geschicke der Welt und geplante Agenden zu beraten. Das WEF ist offiziell keine Institution mit irgendeiner Autorität, aber es wurde im Laufe der letzten Jahrzehnte zur wichtigsten Plattform um über politische Ideen und Vorgehensweisen zu diskutieren.
Der Gründer des Forums, Klaus Schwaab veröffentlichte im Jahr 2017 sein Buch mit dem Titel "Die vierte industrielle Revolution", das anschaulich beschreibt wie die Menschen in Zukunft unter veränderten Bedingungen leben, arbeiten und miteinander umgehen sollen. Diese Revolution werde laut Schwaab "Auswirkungen haben, die anders sind als alles, was die Menschheit je erlebt hat." Schwaab ist ein Verfechter des Transhumanismus, also der Verschmelzung von Mensch und Maschine, die seiner Meinung nach unausweichlich sei. Dazu gehört auch das sogenannte "Human Genome Editing", das eng verbunden ist mit der Verschmelzung biologischer, physischer und digitaler Welt.

Anfang 2021 kündigten mehrere Partner des WEF, darunter auch Microsoft und Oracle an, eine Partnerschaft ins Leben zu rufen, um sogenannte Tools zur Immunauthentifizierung zu entwickeln, zusammengefasst in der Vaccine Credential Initiative (VCI). Es solle eine weltweit anerkannte "SMART Health Card" eingeführt werden, die es Bürgern erlaubt über alle Grenzen hinweg ihren Status nachzuweisen. In den USA gibt es diese Health Cards bereits in einigen Bundesstaaten. Sollte die überwiegende Anzahl an Bundesstaaten dieses System übernehmen, könnte es der Biden-Regierung erspart bleiben, Impf-Obligatorien für die gesamten Vereinigten Staaten zu verhängen.

In Kalifornien, Hawaii, Louisiana und ein paar weiteren Bundesstaaten können die SMART Health Cards bereits bei den zuständigen Behörden erhalten werden. Der CEO der Firma Commons Project, Paul Meyer, die die Cards entwickelt und bereitstellt ist zufälligerweise auch ein "Young Global Leader" des Weltwirtschaftsforums.
Indien - digitale ID aber sehr arme Bevölkerung
Kushi Baby, eine gemeinnützige Organisation im nach China bevölkerungsreichsten Land der Erde stellt Halsketten mit implantierten Mikrochips für Kleinkinder her, um deren Impfstatus von der Erstimpfung bis zu den Impfungen im Erwachsenenalter nachvollziehen zu können. Das Geld für dieses Projekt kam natürlich wieder einmal von Bill Gates, mit den Daten werden jetzt Algorithmen entwickelt, um die Gesundheitslage von Müttern und Kindern aus 35 000 indischen Dörfern zu kontrollieren. Kushi Baby ist eine Firma der Yale School of Public Health und der Bill & Melinda Gates Foundation.

Auch die bereits weiter oben erwähnte französische Sicherheitsfirma IDEMIA entwickelte bereits 2016 Halsketten dieser Art für 13 Millionen Menschen in Indien. Offiziell ging es bei dem Projekt um Gleichheit und Inklusion in Indien und anderen Staaten der südlichen Hemisphäre, die "digitale Identifikation" sei "der Schlüssel zu integrativem Wachstum", so die international operierende Marketingagentur McKinsey im Jahr 2019.
Man könne auf diese Art und Weise etwa eine Milliarde Menschen stärker "finanziell einbeziehen und partizipieren lassen", so der Ebay-Gründer und Medienmogul Pierre Omidyar. Auch Omidyar arbeitet mit seinem Netzwerk an digitalen ID- und Währungssystemen. Zusammen mit dem Weltwirtschaftsforum entwickelte er die Plattform Good-ID.

Bei den genannten Unternehmungen geht es aber keineswegs um Inklusion und Gerechtigkeit, vielmehr sind die Euphemismen die verwendet werden, eine Ablenkung von den wahren Motiven der Oligarchen: Geld und Macht. In Indien wird das mittlerweile mehr als deutlich, sind in dem Land doch neben Kushi Baby auch die weltweit größten Versuchslabore für digitale Tracking- und Überwachungssysteme entstanden, unter anderem der weltweit größten Datenbank Aadhaar. Manche Menschen haben diese von der Gates Stiftung geförderten Projekte schon das Leben gekostet, nämlich diejenigen die der Computer falsch berechnet hat und denen damit die Lebensgrundlage entzogen wurde.
Die 12-stellige Nummer des Systems gilt in Indien als eine Art Adress- und Identitätsnachweis, wobei Iris-Scans und Fingerabdrücke beider Hände eines jeden Menschen gespeichert und verwertet werden. Die technologische Infrastruktur für Aadhaar stellte die französische Firma IDEMIA zur Verfügung. So wäscht eine Hand die andere.
Narendra Modi, der sehr technologieaffine Premierminister Indiens ließ Aadhaar 2014 in seinem Land einführen. Nandan Nilekani, der Schöpfer des Systems wurde zuerst verachtet und als eine Art Bill Gates von Indien dargestellt, später feierten ihn die Medien aber wegen seiner Innovation. Aadhaar sei "eine große Bereicherung für Indien", so Bill Gates in einem Interview mit dem indischen Netzwerk Times Now im Jahr 2019. Und weiter:
"Die Tatsache, dass sie so einfach digitale Zahlungen tätigen und ein Bankkonto eröffnen können, ist in Indien einzigartig. Es hat enorme Vorteile, wenn man dem Begünstigten eine Art digitales Geld von der Regierung zur Verfügung stellen kann."
Das Problem ist, dass dieses digitale ID-System das Leben weiter Teile von Indiens ärmsten Bevölkerungsschichten enorm geschadet hat. Drei Brüder starben den Hungertod, weil ihnen Aadhar aufgrund einer nicht ordnungsgemäßen Registrierung die lebenswichtigen Reisrationen verweigerte. In etwa 80 Prozent aller Lebensmittelgeschäfte von Indiens Region Jharkhand ist Aadhaar mittlerweile vorgeschrieben, was teilweise zur Folge hat, dass 37 Prozent aller Karteninhaber kein Essen einkaufen können.
Als Indien Anfang 2020 zum ersten mal vom Coronavirus heimgesucht wurde, verwandelte Nilekani seine Software in ein automatisches Trackingsystem, mit dem Ziel nachvollziehen zu können, welcher Bürger wann und mit welchem Serum geimpft wurde. Das System wurde demnach nur vordergründig für den Gesundheitsschutz der Bürger verwendet, als vielmehr für ihre Kontrolle. Persönliche Daten der User sind dabei keineswegs geschützt. Im Gegenteil, im Jahr 2018 gelang es der Zeitung Indian Tribune tausende Nutzerdaten über den Messengerdienst WhatsApp zu erwerben - verkauft wurden sie von anonymen Händlern.
Aufgrund dieser Verletzung der Privatsphäre stiegen viele Inder aus ihren Behandlungsprogrammen für HIV aus, denn diese Programme erfordern die Nutzung der Aadhaar-Software. Elizabeth Renieris, eine US-Datenschützerin vom Technology Ethics Lab warnte im Juli 2021 im Repräsentantenhaus vor einer Einführung eines solchen Sozialkreditsystems in den Vereinigten Staaten:
"Die Aadhaar-Nummer in Indien ist in der Lage, Ihre Aktivitäten in allen Facetten Ihres Lebens zu verfolgen, von der Beschäftigung über das Gesundheitswesen, die Schule bis hin zu so ziemlich allem, was Sie tun. Sie können keine Autonomie über bestimmte Bereiche Ihres Lebens behalten. Sie können Ihren persönlichen und beruflichen Ruf nicht trennen. Sie können diese Art von kontextualisierter persönlicher Identität nicht mehr haben. Ich denke, das ist wirklich problematisch."
Da die allumfassende Möglichkeit, Menschen durch ein Social Credit System komplett zu überwachen es für Gates und Konsorten so einfach macht, ihre Macht zu festigen, wollen diese Oligarchen das Aaadhaar-System am liebsten gestern als heute in den USA etablieren. Reniereis warnte weiter:
"Wir müssen vermeiden, digitale Identitätssysteme und Infrastrukturen so aufzubauen, dass der Überwachungsstaat weiter ausgebaut und verankert wird, ebenso wie das nationale Identitätssystem in Indien."
Gates ist aber überzeugt von dem System und adressierte im Jahr 2016 eine eindeutige Botschaft an Indiens Spitzenpolitiker bezüglich Aadhaar:
"Im Laufe der Zeit schaffen all diese Transaktionen einen Fußabdruck, wenn sie einen Kredit aufnehmen, die Möglichkeit, wenn sie ihre Stromrechnungen pünktlich bezahlt h