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Bautzen macht 1G - Testpflicht für alle ab Montag

Aktualisiert: 24. Dez. 2021

Der sächsische Landkreis führt ab Montag eine rigorose 1G-regelung für alle ein. Egal, ob Genesen oder Geimpft. Um Zutritt zum öffentlichen Leben zu bekommen, muss jeder einen tagesaktuellen negativen Corona-Test vorlegen.



Im Landkreis Bautzen, mit seinem hohen Anteil an AfD-Wählern und Corona-Maßnahmenkritikern droht der Kessel überzukochen. Neben zahlreichen Mahnwachen, ziehen hier in Ostsachsen regelmäßig viele Demonstranten gegen die Corona-Schutzmaßnahmen auf die Straße.


Bautzen will nun ab kommender Woche eine 1G-Regelung einführen um die steigenden Infektionszahlen in den Griff zu bekommen. Das berichtete die taz. "1G für alle", würde dann bedeuten, dass sich jeder, unabhängig von seinem Immunstatus testen lassen müsste, um am sozialen Leben teilzuhaben. Bislang mussten unter anderem Restaurantbetreiber aufgrund der landesweiten 2G-Regel, Ungeimpfte und nicht vom Coronavirus Genesene aussperren. Bei einer Impfquote von nur 46,5 Prozent im Landkreis, waren dass ungefähr die Hälfte aller Menschen.


Mit der Regelung dürften dann wieder ausschließlich frisch negativ getestete Personen in Restaurants, Kinos, Fitnessstudios usw. Der Impf- bzw. Genesen-Status wäre damit nicht mehr ausschlaggebend. Außerdem sollen die Corona-Schnelltests wieder kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Bautzens Vize-Landrat Udo Witschas (CDU), zuständig für das Gesundheitsamt, sagte dazu:


"Ein Beharren auf der 2G-Regelung in der Hoffnung auf einen zusätzlichen Impferfolg bei bisher Ungeimpften ist mit Blick auf die aktuelle Situation ein gefährlicher Weg."

Man möchte mit der Regelung das Infektionsgeschehen eindämmen, das zur Zeit wieder sehr dynamisch stattfinde. Ein Ausschluss von Ungeimpften führe laut Wischas "zu einer Verlagerung ins Private und damit zu einer Umgehung jeglicher Testungen". Die Skepsis in Bautzen gegen die neuartigen mRNA-Impfstoffe ist so groß, wie nirgends sonst. Auch deshalb soll wieder vermehrt getestet werden:


"1G soll einen Ansatz darstellen, wieder mehr Tests in dieser Personengruppe durchzuführen."

Um das Konzept umsetzen zu können, braucht der Landkreis die Genehmigung der sächsischen Landesregierung. Am vergangenen Montag reichte der Landrat das Konzept in der Landeshauptstadt Dresden ein. Aus dem Wissenschaftsministerium hieß es dazu, dass sich die Fachkommission in Kürze mit dem Antrag befassen werde.


Andere sehen Bautzens 1G-Konzept eher kritisch. So sagte beispielsweise der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende im Bautzener Kreisrat, Roland Fleischer, dass das Modell den Tod vieler Menschen in Kauf nehme. Er spricht sich für noch mehr Druck auf Ungeimpfte aus. Man dürfe nicht auf diese Menschen zugehen. Vor allem aber möchte er die 2G-Regelung beibehalten und ist für eine Impfpflicht beim Gesundheitspersonal.


Abgeordnete anderer Parteien sehen in dem Modell eine geeignete Möglichkeit um die Pandemie einzudämmen. Gleichzeitig sei es aber auch wichtig, die Bürger weiterhin vom Nutzen der Impfung zu überzeugen.


In Bautzen kocht der Kessel. Hoffentlich bleibt der Deckel drauf.


Quelle:


(1) Testpflicht soll für alle gelten: Kreis Bautzen setzt auf 1G - taz.de

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